Fazit
Stalker 2 ist eines der Spiele, auf die ich mich seit Jahren wie Bolle freue: Solche großen Singleplayer-Shooter werden nämlich immer seltener. Auch die ähnliche, aber doch in vielen Punkten unterschiedliche Metro-Reihe gönnt sich derzeit eine Verschnaufspause, wenn man einmal vom kürzlich veröffentlichten VR-Ableger absieht.
Und grundsätzlich erfüllt Stalker 2 auch meine Erwartungen: Die Atmosphäre ist super, die Gefechte intensiv und die ukrainische Sprachausgabe hervorragend (es gibt aber auch eine englische Vertonung, allerdings keine deutsche). Und mit Bugs habe ich als Stalker-Veteran ohnehin gerechnet. Ganz nüchtern betrachtet ist Stalker 2 zum Release auch weiter als der erste Teil, der seinerzeit fast schon an der Grenze zur Unspielbarkeit war.
Dennoch hat mich ein Fehler beim Testen lange aufgehalten, die Grafik ist hübsch aber stottert an etlichen Stellen, die KI glänzt mit einigen Aussetzern und ein großer Fortschritt ist bei Stalker 2 im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht immer zu erkennen. Und doch habe ich bislang viel Spaß, denn nunja: Solche Shooter werden immer seltener. Aber ob das zum erhofften Hit reicht? Das erfahrt ihr in ein paar Tagen, wenn die finale Wertung steht.
Hinweis: Die getestete PC-Version von Stalker 2: Heart of Chornobyl wurde uns vom Publisher zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung gab es nicht, es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Leicht.
Erläuterung
Keine Mikrotransaktionen, aber die Deluxe- und Ultimate Edition enthält Skins und Waffen, die ihr im Singleplayer früher finden könnt. Einen spielerischen Vorteil ergibt sich dadurch nur bedingt. Außerdem ist ein Season Pass mit zwei Erweiterungen angekündigt.
Also nachdem, was ich bisher gelesen und gesehen habe, ist das ein Spiel mit viel Potenzial, aber im jetzigen Zustand nicht wirklich empfehlenswert. Selbst ein Ryzen 9800X3D läuft ins CPU-Limit und liefert stellenweise nur 40 FPS, KI-Aussetzer, Abstürze, Quests, die sich nicht beenden lassen und noch viel mehr. Ja, die Entwicklungsumstände sind schwierig, aber dann hätte man es eben abermals verschieben oder im Early Access veröffentlichen sollen.
Für mich wäre es selbst ohne Bugs eher nichts für mich, aber ich wünsche Spielern trotzdem ein möglichst bugfreies Erlebnis.
Ich warte auf die bug-freiere PS5 Version.
Neben Mircosoft Flight Simulator, das einzige Spiel um das ich Microsoft Kunden beneide. Aber mit etwas Glück kommt es ja noch auf die PS. Würde mich freuen.
Stalker 2 ist wohl zum Launch einfach noch nicht fertig. In diesem einen Fall kann ich das aber nachvollziehen. Bei der Situation der Mitarbeiter und ihrer Familien in der Ukraine ist es ein Wunder, dass überhaupt so viel Spiel entstehen konnte.
Und in dieser Situation finde ich ein "aber" auch überflüssig.
"Aber" kann man schreiben wenn die Entwickler einen Schnupfen hatten oder das Wetter schlecht war. Das kann man aber nicht schreiben, wenn das Nachbarland die Heimat überfällt und gezielt Krieg gegen die Zivilbevölkerung führt.
Ich bin guter Dinge. dass dieses Spiel irgendwann richtig gut sein wird. Sobald es fertig ist.
Zum Thema Jörg. Auch Jörg wurde ständig von den üblichen Verdächtigen mit unkonstruktiver Kritik überzogen. Nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit.
Daraus kann man ableiten, ob es einem aktuell wert ist, trotz der Bugs zuzugreifen - oder man eben lieber wartet, was vermutlich für den Großteil zutreffen sollte.
Ob die für die nächsten Tage angekündigten Hotfixes davon noch was beheben? Vermutlich. Aber längst nicht alles. Und das wird sich dann auch in der Wertung widerspiegeln.