Veröffentlicht inTests

Strategery (Taktik & Strategie) – Strategery

Noch bevor wir eine Rubrik für iPad und iPhone eröffneten, feierte ein denkbar bescheiden auftretendes Spiel seine ersten Erfolge: Strategery. Im Jahr 2008 wurde die an Risiko erinnernde Rundentaktik für iOS entwickelt und heimste auf der Macworld 2009 gleich einen „App Gems Award“ im Bereich Strategie ein. Warum sollte das Spiel in keiner Sammlung für digitale Feldherren fehlen?

© Affogato / Affogato

Risiko lässt grüßen

Wer setzt sich auf diesem Flickenteppich durch?

Wer setzt sich auf diesem Flickenteppich durch?

In der Welteroberung kämpfen bis zu fünf Farben um die Vorherrschaft auf zufallsgenerierten Karten – Blau, Rot, Orange, Grün und Lila. Man übernimmt selbst die kreisrunden Truppensymbole, während die KI-Feinde in vier Schwierigkeitsgraden die eckigen ins Feld führen. Zu Beginn hat jeder dieselbe Zahl an Heimatländern zur Verfügung, die wild verstreut liegen. Schon hier kann man natürlich etwas Glück oder Pech haben, was die geostrategischen Verbindungen angeht – wer will, lässt nochmal alles neu mischen. Und wer sich gerne Zeit lässt, spielt in der Kartengröße „Epic“ auf einem Flickenteppich von knapp 75 Gebieten.

Danach beginnt die simpel zu steuernde, aber unheimlich fesselnde Eroberung: Man tippt mit dem Finger auf ein Land und kann alle bis auf eine Truppe abziehen, um sie auf einen benachbarten Feind zu hetzen – wenn acht stationiert sind, können also bis zu sieben angreifen. Da jede Truppe quasi ein Würfel ist und die Summe aller Ergebnisse über den Sieg bestimmt, sollte eine klare Übermacht meist gewinnen. Sollte sie, tut sie aber nicht immer: Denn theoretisch kann sogar eine einzelne Armee mit einem Sechserwurf auch sechs Angreifer aufhalten, die alle eine Eins würfeln – ist schon vorgekommen.

Spannung auf dem Flickenteppich

Diese relative Unsicherheit sorgt für Spannung, denn obwohl man mit einer großen Armee schon mal mehrere Gebiete hintereinander erobert, gibt es doch immer mal wieder unverhoffte Verluste. Aber so funktioniert Strategery auch nicht, es ist kein Durchmarschspiel: Man kann sich bei mehreren Feinden und Frontlinien gar nicht erlauben, nur an einer Stelle auf die Kraft der Übermacht oder gar pure Offensive zu setzen – denn im nächsten Zug sind alle anderen dran! Hat man seine Grenzen da gesichert? Vor allem die höhere KI stößt gnadenlos in die Schwachstellen, so dass es auch mal sinnvoll sein kann, seine Kräfte zu schonen und defensiv aufzustellen.

Das Machtverhältnis auf der Karte ist auch deshalb immer in dynamischer Bewegung, weil die Zahl der zur Verfügung stehenden Zusatztruppen von der Zahl der Gebiete abhängt – und zwar in dem Moment, wenn man seinen Zug beendet. Das verführt dazu, dass man nochmal heroisch durch die Feinde pflügt, um das Maximum heraus zu holen. Und genau das kann ein fataler Fehler sein, wenn man es übertreibt. Außerdem sollte man sowohl die Lage als auch die Größe der Gebiete im Auge behalten: Zum einen gibt es gut zu verteidigende Randlagen oder ideale künstliche Krater, die die zu verteidigende Zone angenehm verkleinern. Zum anderen kann man nur in den großen Ländern auch bis zu zehn Truppen stationieren, während in den kleinsten gerade mal sieben möglich sind.

Wie viel Nachschub bekommt man eigentlich? Und wie? Schön ist hier das territoriale Prinzip, das von Risiko abweicht: Es zählen nur zusammen hängende Gebiete – wer also fünf benachbarte Länder seiner Farbe hat, bekommt auch fünf zusätzliche Truppen. Das sorgt natürlich dafür, dass man möglichst versucht, die Reiche der Feinde zu durchschneiden und gerade geschaffene Verbindungen aufzutrennen, damit sie keinen Nachschub erhalten.

  1. Alex0809 hat geschrieben:Ist es bei diesem Spiel echt nicht möglich Truppen auf seinem Gebiet zu bewegen... das macht ja wirklich alles an Taktik kaputt?
    Das würde mich auch interessieren. Oder geht das vielleicht nur in der Vollversion?

  2. SonicSuperfast, dein Einwurf kann aber auch nicht ernst gemeint sein, oder? Fang bitte erst mal damit an die Preise zu vergleichen.
    Ein Vollpreistitel sollte wohl auch wesentlich mehr für sein Geld bieten, als ein kleine Ablenkung für zwischen durch, die etwas mehr als 1€ kostet, oder?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1