Mit Taiko im Bundle
Während PS4-Besitzer in Deutschland in die Röhre schauen und sich den Taiko-Controller teuer importieren müssen, bietet Bandai Namco Taiko no Tatsujin: Drum Session! das Musikspiel hierzulande im Bundle mit der Hardware an. Dabei fällt die Plastik-Kopie der japanischen Trommel zwar deutlich kleiner aus als im Original oder am Spielhallen-Automaten, ist aber dennoch ein entscheidender Faktor für den Spielspaß. Es ist halt doch ein großer Unterschied, ob man nur ein paar Controller-Knöpfchen im Takt drückt oder mit zwei Knüppeln auf die Taiko sowie deren Rand eindrischt.
In diesem Zusammenhang gleich noch ein paar wichtige Hinweise: Genau wie bei anderen Schlaginstrumenten wie dem Drum-Kit von Rock Band geht es auch hier nicht unbedingt leise zu, wenn man drauflos trommelt. Um die Nerven von Nachbarn und Kollegen zu schonen, bin ich deshalb sogar extra am Wochenende ins Büro gedüst, um Taiko no Tatsujin: Drum ’n‘ Fun! in einer möglichst ruhigen Umgebung ohne Konfliktpotenzial zu testen. Denn selbst wenn man versucht, die Lautstärke mit etwas leichteren Schlägen zu verringern, schießt man sich ein Eigentor, weil zu zaghafte Berührungen nicht
mehr vom Spiel registriert werden. Davon abgesehen funktioniert die Erkennung jedoch sehr gut, wenn man ordentlich zuschlägt.
Die richtige Haltung
Doch mit zunehmender Kraft steigt auch das Risiko, die Position der recht leichtgewichtigen Taiko-Drum zu verschieben – da helfen auch die gummierten Füße des Mini-Ständers nicht mehr viel und selbst beim Aufstellen auf einem Teppich fehlt es dem Trommel-Controller häufig an Halt. Am Ende bin ich am besten damit gefahren, mir die Taiko einfach zwischen die Beine zu klemmen. Das ist zwar nicht sonderlich komfortabel und erfordert eine gewisse Sitzhaltung, aber auf diese Weise kam ich am besten zurecht und bekam ein verlässliches Gefühl sowie eine entsprechende Präzision für meine Schläge.
Joy-Cons als Spielverderber
Genau das vermisst man, wenn man statt der Taiko-Drum auf die Joy-Cons und deren Bewegungssteuerung als Alternative zurückgreift. Denn genau wie die Wii-Umsetzung von Samba de Amigo wird auch hier versucht, die beiden Schlagvarianten mit zwei unterschiedlichen Gesten abzubilden. Für die erste muss man die Joy-Cons wie einen Stampfer in einem geraden Strich von oben nach unten ziehen. Für die zweite dagegen in einem leicht schrägen Winkel nach vorne schlagen. Problem dabei: Die Erkennung ist katastrophal! Entsprechend häufig werden entweder gar nicht die gewünschten Schläge oder die falschen ausgeführt. Dadurch gestaltet sich sowohl der Aufbau von Kombos als auch Präzisionsschläge als reines Glücksspiel.
Da ist man tatsächlich besser beraten, einfach wieder auf Knöpfe und Trigger auszuweichen anstatt weiter Vertrauen in diese missratene Bewegungssteuerung zu setzen.
Don und Ka
Genau wie in den meisten anderen Musikpielen ist die grundlegende Mechanik auch hier auf den ersten Blick recht simpel, doch erweisen sich die geforderten Rhythmus-Arrangements in höheren Schwierigkeitsgraden als äußerst fordernd. Dabei gibt es im Prinzip lediglich zwei Varianten von Noten, die man treffen muss: Die roten Don-Symbole (für die man bei einem Taiko-Controller auf die Mitte schlagen müsste) und die hellblauen Ka-Symbole (für die man bei einem Taiko-Controller auf den Rand schlagen müsste). Dazu gesellen sich große Varianten, bei denen man gleichzeitig mit dem rechten und linken Drumstick zuschlagen muss, wobei der Unterschied beim Spielen mit dem Controller bedeutungslos ist. Außerdem sind bei gelben Noten sowie Ballon- und Schlägelsymbolen Trommelwirbel gefordert, bei denen man so schnell wie möglich auf die Taiko-Oberfläche bzw. die Controller-Knöpfe eindreschen sollte. Je länger man fehlerfrei spielt, desto höher steigt der Kombozähler und damit auch die Punktzahl. Alternativ darf man sich aber auch für ein anderes Bewertungssystem entscheiden: Bei Shin-Uchi werden Kombos eher zur Nebensache. Stattdessen ist vor allem das richtige Timing entscheidend.
Dabei entspricht das Layout exakt dem, wie man es aus Donkey Konga kennt, so dass die Noten auch hier auf einer horizontalen Linie von rechts nach links über den Bildschirm wandern und zum richtigen Zeitpunkt im Takt geschlagen werden müssen. Die deutlichen Parallelen kommen dabei nicht von ungefähr: Für Nintendos affiges Konga-Spiel zeichnete ebenfalls Bandai Namco verantwortlich und man orientierte sich am Taiko-Vorbild, das vor allem durch die imposanten Spielhallen-Automaten viele Fans gewinnen konnte.
Nachdem es offensichtlich physisch eh nicht in EU erhältlich ist für PS4 sähe ich für mich auch keinen Grund nicht das Bundle zu kaufen..^.^''
In der Anleitung wurde übrigens etwas von Wasserflaschen erwähnt, die man in den Drum-Controller zum beschweren legen kann, vielleicht kann ja jemand dazu noch Auskunft geben.
Was die Steuerung mit den Joycons angeht, so könnte es an fehlender/falscher Kalibrierung liegen. Ich hatte bisher nicht viel Zeit zum testen, aber ich empfand die Kalibrierung im Spiel als die wohl am wenigsten intuitive, die ich je gesehen habe.
Plus eins für die Bewegungssteuerung. Macht auf jedem Fall Laune und ist auch alles andere als unpräzise. Um die Songs zu schaffen reicht es auf jeden Fall... Würde hier auch eher einen Grobmotoriker, der sich nicht drauf eingelassen hat, vermuten...
Bin froh dass wir ein Taiko mit Originaltiteln bekommen, vor allem eines bei dem man die Trommel nicht zwingend braucht – eben wegen Joycons und der ohnehin präziseren Touchtrommel.
Eigentlich schon. Aber mehr noch dass man eine primäre Steuerungsform nicht einfach so abschreibt und als "Glücksspiel" bezeichnet. Es finden sich genügend Videos von Leuten die damit auf Oni / Extrem fehlerfrei spielen. Man sollte eher kritisieren dass das Tutorial nicht ordentlich erklärt wie man spielen muss (und dass es Störfaktoren geben kann) und Bandai Namco es in den Trailern mit dem rumfuchtelnden Kindern falsch zeigt.
Es ist auch im Mehrspieler am zugänglichsten. Da spielt doch keiner mit den blöden Buttons, und kaum jemand leistet sich 2 Trommeln. Das ist für uns auch ein dicker Vorteil gegenüber der PS4-Version..
Also gerade wegen der japanischen Titel liebe ich die Reihe so. Der Westlich Karm ist doch gähnend langweilig und passt überhaupt nicht zu diesen Spielen.
Was erwartest du von nem Random Spielejournalisten? Skill?Hatte auch keinerlei Probleme mit den Joy-Cons und hab sogar schon einige Songs auf Extrem geschafft.