Der Rest des Trupps agiert derweil selbstständig, hält sich aber an vorgefertigte oder persönlich konfigurierte Befehlspaletten. Die KI-Einstellungen sind jedenfalls sehr facettenreich, obwohl man die meiste Zeit auch mit den Universalvorgaben ganz gut fährt, die allerdings nicht sehr strikt befolgt werden. Immerhin können eure KI-Partner selbstständig Items nutzen, sofern ihr deren entsprechende Anfragen nicht abschmettert.
Im Idealfall habt ihr aber sowieso ein paar Freunde aus Fleisch und Blut zur Hand und bestreitet die Kämpfe kooperativ, was generell recht gut funktioniert, auch wenn die Übersicht nicht immer optimal ist und die Unterbrechungen bei Zugriffen aufs Spiel pausierende Kampfmenü oder die Zielauswahl etwas nerven können.
Wolf im Schafspelz
Die Auseinandersetzungen finden in begrenzten Kreisarenen in Echtzeit statt. Man kann sich frei bewegen oder auf einen bestimmten Gegner ausrichten, auf Knopfdruck angreifen, blocken oder springen sowie direkt auf vorher festgelegte Zauber und Kampfkünste zurückgreifen. Über das jederzeit aufrufbare Kampfmenü kann man auch in aller Ruhe individuelle Befehle an seine Mitstreiter verteilen, selbst deren Rolle übernehmen, Gegenstände einsetzen, die Ausrüstung ändern oder zur Flucht blasen. Kameraperspektive und Strategien lassen sich hier ebenfalls ändern, genauso wie das anvisierte Ziel. Zudem kann man Formationen festlegen, welche die Gruppe zu Kampfbeginn einnimmt.
Anfangs bekämpft man seine Gegner noch mit simplen Kombos und wenigen Spezialattacken, das Repertoire nimmt allerdings stetig zu und es werden Schritt für Schritt weitere Facetten wie tödliche Schläge und Ketten, explosive Kampfkünste oder Überlimits hinzugefügt. Das Kampfsystem reift quasi zu einem immer gewaltigeren Biest heran, das immer schwerer zu bändigen, aber auch immer attraktiver wird. Gelegenheitsspieler sollten sich davon aber nicht abschrecken lassen, denn viele Elemente sind zwar ungemein nützlich und zeitsparend, können bei Bedarf aber auch weitestgehend ignoriert und der Schwierigkeitsgrad jederzeit angepasst werden.
Immer was los
Auch abseits der Schlachtfelder gibt es einiges zu tun und zu entdecken, ohne dass man dazu gezwungen wird. Man kann Kochrezepte für Energie auffrischende Zwischenmahlzeiten sammeln, sich in einem Kolosseum als Gladiator verdingen, an Quiz und Glücksspielen teilnehmen, Titel und Bonus-Outfits verdienen oder verschiedene Nebenquests in Angriff nehmen.
Wem Spezialangriffe und Kombos nicht genug sind, kann später auch Überlimits, Todesstöße und andere besonders verheerende Manöver vom Stapel lassen. |
Es gibt natürlich auch optionale Bossgegner und Bonusareale, jede Menge lukrativer Schatzkisten, gelegentliche Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen sowie ein shopbasiertes Crafting-System, mit dem man seine Ausrüstung und davon abhängigen Fertigkeiten tunen kann. Es gibt sogar Online-Ranglisten für bestimmte Bestleistungen, übertragbare Errungenschaften für einen weiteren Durchgang sowie ein paar kostenlose Download-Inhalte für einen leichteren Einstieg.
Der Umfang kann sich jedenfalls sehen lassen. Doch auch grafisch macht Tales of Vesperia eine gute Figur, wenn man mit Cel-Shading nicht gerade auf Kriegsfuß steht. Der Anime-Stil der Charaktere ist stimmig, die malerischen Kulissen sind teils eine echte Augenweide und es gibt trotz einer gewissen Schlichtheit viel Liebe zum Detail wie z. B. auch in Sequenzen erkennbare Ausrüstungswechsel. Die serientypischen Bonusdialoge innerhalb der Party weihen auf Knopfdruck in die Gedankenwelt der Teammitglieder ein und sorgen zudem für Slapstick-Komik mit Manga-Flair. Die Soundkulisse gibt sich bis auf die nicht durchgehende Sprachausgabe auch nur wenige Blößen. Die zweifelhafte Kampfmusik kann mit der Zeit zwar nerven, passt sich aber zumindest der aktuellen Bedrohlichkeit an, während die Akteure situationsabhängige Sprüche von sich geben. Abseits der Schlachten erfreuen hingegen atmosphärisch passende Melodien und Ambient-Effekte das Ohr. Japanischen Originalton gibt es keinen, aber die englischen Synchronsprecher leisten wirklich souveräne Arbeit.
SO4 ist halt was für Klischeeliebhaber, ich hab mich jedenfalls teils köstlich amüsiert, aber das geht halt nur wenn man sich darauf einlassen kann. Allerdings hab ichs nicht zu Ende gespielt, vielleicht besorge ich mir es noch mal günstig. Die Charaktere haben mir eigentlich gut gefallen, vor allem sind sie wirklich gut animiert und tragen gut zur Erzählweise bei. Hab direkt danach ToV angefangen gehabt und da hab ich das etwas vermisst.
Tales of Symphonia nachzuholen ist sicherlich kein Fehler, ich finde es immer noch besser als Vesperia und dennoch mag ich auch Vesperia sehr. Aber mir hat der Aufbau des Spiels an sich in Symphonia auch schon besser gefallen. Bei Vesperia ziehen sich die ersten 10 Stunden ziemlich hin ehe es mal in Fahrt kommt, bei Symphonia geht es im Prinzip schon nach 30 Minuten los. Vor allem mochte ich an Symphonia, das man zwar mit einem Ziel anfängt, aber sich das Ziel immer wieder ändert und man so lange nicht weiß wo einen das Spiel am Ende hin führt. Bei Vesperia fehlte auch das ziemlich. Story mäßig von der Erzählung her ist Symphonia klar das bessere Tales of.
@xchris
mir hat es viel spaß gemacht weil es eben viel zu entdecken gibt und man sehr lange spielen konnte. storymässig war es nicht der oberhammer, aber man hat auch schon schlechteres gesehen. mag auch sein das es einfach daran lag das wir hier nicht viel zur auswahl haben.
@j1natic
lost odyssey und blue dragon hab ich schon durchgespielt, hatte mal ne 360 ausgeliehen. vielleicht hol ich mir auch ne wii und tales of symphonia, sieht ja auch ganz gut aus. von der wii hab ich im endeffekt mehr, wenn wir mal wieder nen spieleabend machen.
Man könnte auch sagen bei Tales of Symphonia haben wir es Nintendo zu verdanken und bei Tales of Vesperia Microsoft, dass die Spiele bei uns lokalisiert erschienen sind.