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Tenchu Z (Action-Adventure) – Tenchu Z

Lust auf Japan im Mittelalter? Sehr gut! Katana, Tanto und Rauchbombe am Mann? Sehr gut! Dann fehlen nur noch die landestypische Vermummung, leichtes Schuhwerk und ein Ninjameister mit 50 Aufträgen. Erstmals könnt ihr auch auf Xbox 360 eskortieren, infiltrieren, schleichen und natürlich fleißig nach allen Regeln der Klingenkunst meucheln. Kann das Team von From Software die Faszination asiatischer Stealth-Action einfangen? Nein.

© K2 / From Software / Microsoft

Bomben unter dem Haus

Immerhin zeigt Tenchu Z im Figurenverhalten lobenswerte Ansätze: Wenn ihr euch nach der Flucht vor einem Gegner unter einem Gebäude verkriecht, schmeißen euch die Verfolger tatsächlich kleine Bomben hinterher – das ist klasse. Und auch, dass Wachen nach Verstärkung rufen oder wegzurennen versuchen, wirkt gelungen. Aber der Rest ist enttäuschend: Man kann in einer Sekunde mit drei Wachen kämpfen, dann ein paar Meter weit wegrennen und sich noch im Sichtfeld (!) irgendwo verstecken – ein paar Augenblicke später ist wieder Ruhe eingekehrt; selbst wenn man Leichen hinterlassen hat. Übrigens lohnt sich das Wegschleppen der sterblichen Überreste nicht…

Genau so statisch wie euer Auftraggeber zeigen sich Kulisse und Missionsdesign.

Und warum rennen manche Wachen eigentlich wie blöd in Fackeln, um sich dann zu entzünden? Warum reagieren Hunde nicht auf mein Eindringen? Warum weichen Wachen nicht einmal von ihren Laufwegen ab? Gerade wenn man prominente Persönlichkeiten töten soll fragt man sich, warum ihre Häuser manchmal so schlecht geschützt sind. Kenner der Reihe kommen viel zu leicht zum Ziel und können über die Kombination Schleichhaltung+Bodenrolle+Stealthkill sehr schnell alles aus dem Weg räumen, was sich bewegt – da braucht man kaum noch auf Helligkeit & Co achten. Da man selbst in den ersten Sekunden der Entdeckung noch zum lautlosen Todeshieb ansetzen kann, hat man schnell 50 und mehr Opfer auf seiner Liste.

Unkoordiniert bis dämlich

Im Ernstfall wirkt das Figurenverhalten unkoordiniert bis dämlich. Bei der Infiltration von Gebäuden müsst ihr dennoch zum einen auf die Lautstärke achten, zum anderen auf die Helligkeit – jeweils repräsentiert durch eine Leiste im Menü. Wer einfach ins Wasser springt, erzeugt mächtig Lärm; wer tölpelhaft durchs Sonnenlicht schlendert, wird entdeckt. Selbst das Ziehen von Katana & Co sorgt für alarmierte Wachen. Jeder Alarm kostet euch wertvolle Punkte in der Statistik und die braucht ihr wiederum, um euch neue Kleidung, Objekte und Fähigkeiten zu kaufen. Wer unentdeckt schleicht und oft lautlos tötet, kann am Ende die höchste Auszeichnung einheimsen und in seinen Charakter investieren.

Das ist auf lange Sicht eine gute Ergänzung, da man wirklich jeden Schnickschnack von der Halbmaske bis zur Lederscheide kaufen kann. Aber warum kann man sich angesichts der Fülle an Accessoires nicht vor dem Kauf anzeigen lassen, wie sie aussehen? So muss ich mein Geld ahnungslos für ein „Haar 5“ ausgeben! Und manche der Angriffstalente haben wenig mit subtilen Ninjatechniken als vielmehr Kampfaction zu tun: Rundumattacken oder Gegner-in-die-Luft-Schläge bereiten eher darauf vor, dass dieses Tenchu Z auch Bosskampf-ähnliche Momente anbieten. Irgendwann kämpft ihr auf einem Schiff

Lust auf bewegte Bilder?

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gegen einen mysteriösen Ninja. Allerdings läuft der Kampf klassisch schlecht ab: So lange und schnell draufhauen, dass sich der Feind nicht mehr bewegen kann. Ich habe gegen diesen Schurken, der als böser Antagonist „Sigi“ aufgebaut werden sollte, keinen einzigen Punkt verloren.

Worum geht es? Egal!

Warum habe ich bisher nichts zur Story erzählt? Weil es keine gescheite gibt! Irgendwie jagt man ohne einen roten Faden dubiosen Agenten, Händlern und Verrätern hinterher. Die Charakterzeichnungen sind teilweise billig, die Klischees werden literweise ausgekippt. Die viel zu kurzen Einleitungsfilme enttäuschen dann mit Texten wie: „Die Kodoma-Blätter sind ein gutes Geschäft.“ Punkt. Aus. Danach geht es in die Mission. Das war die lieblose Einstimmung auf die Eliminierung eines mittelalterlichen Drogendealers. Und wer ist eigentlich die Begleiterin an meiner Seite? Keine Ahnung, sie ist einfach immer in den Zwischensequenzen zu sehen, obwohl sie innerhalb des Spiels nicht auftaucht. Welche Funktion hat der Ninjameister in meinem Hauptquartier, außer dass er neue Missionen anbietet? Warum redet er nicht?

Kooperativer Spaß: Der Multiplayermodus für bis zu vier Leute rettet das befriedigende Niveau.
Irgendwann schleicht sich auch deshalb Monotonie ein, weil die Architektur keine alternativen Routen ermöglicht. Sprich: Ich kann nie unter ein Haus kriechen und dann durch eine Luke oder Ähnliches nach oben gelangen. Ich kann nie auf einem Häuserdach einen geheimen Weg durch ein Fenster nach unten nehmen. So beschränken sich die eigenen Routen immer auf die Haupteingänge; lediglich die Tötungen durch Papiertüren bieten eine Alternative. Immerhin kommt irgendwann Abwechslung vom Töten in die Aufträge, wenn man z.B. einen Mittelsmann durch eine Stadt verfolgen muss, ohne dabei entdeckt zu werden – das ist in Mission 16 der Fall. Hier muss man Abstand halten und darf auch nicht von herumstromernden Wachen gesehen werden; das war einer der wenigen Momente, in denen Tenchu Z abseits der ersten morbiden Aufträge Spaß gemacht hat.

Den entfaltet es auch für zwischendurch über Xbox Live, denn ihr könnt kooperativ mit bis zu vier Mann Aufträge erledigen – auch ein System Link ist möglich. In einer Lobby könnt ihr euch über Headset verabreden; auch in den Missionen ist die Kommunikation möglich, wer es ganz authentisch haben will, kann auch Handzeichen geben: Gehen, Halt, Ja und Nein stehen zur Verfügung. Sobald man sich mit menschlichen Gegnern unter Ranglistenbedingungen misst, entfaltet Tenchu natürlich einen ganz eigenen Reiz.
       

  1. Ick will nur sagen: 1000Gamerscore. :P
    Naja nicht ganz nur das:
    Bin auch ziemlich angetan von der serie,weil die thematik an sich sehr gut rübergebracht wird (natürlich teilweise mit übertriebenen highlights,ohne die wärs auch öde ^^')
    Die grafik? Der stil ist super,schönes design.Dafür aber Harklige animationen teilweise (!) und an sich halt grad mal mittelfeld(wirklich nix besonderes,bullet witch niveau (und ich mag bulletwitch weils style hat und gut inszeniert ist TEILWEISE,aber zu kurz & zu wenig xD *mini fazit am rande)),aber eben stimmiger look.
    Weiterhin fand ich den teil super,schönes leveldesign,intelligent gemacht,eigener charakter und mal keine spielbare Ayame oder Rikimaru - war erst skeptisch,aber es gefällt super!
    Negativ ist mir aufgefallen,das es zu wenig verschiedene gebiete gibt,die story "naja" ist und es im vergleich zu den anderen teilen nen ticken zu einfach war.Aber gut,wers mag wirds durchspielen,ganz klar.Und wer fan is,wird auch alles komplett auf ninja meister machen.
    Kleines kommentar am rande:Es gibt auch echt schön schwere missionen - aber mit n bisschen grips alles machbar,auch unentdeckt und mit nem feld voller toter am ende.
    ^_^ so,dit wars ma von mir,wa?

  2. Ich hab es ja mittlerweile einmal durch also das ist schon wieder *arg*.
    Nach dem Ende muss es ja irgendwann einen weiteren Teil geben, so kann man das ja nicht stehen lassen. Angesichts der Tatsache, dass es eigentlich nur recht wenig Hauptplot bezogene Missionen gibt ist ein Cliffhanger schon etwas armseelig.
    From Software ist aber wohl mit Armored Core beschäftigt… na vielleicht nächstes Jahr.

  3. Ich finds gar nicht so schwach. Wie die Vorgänger halt.
    Mir gefällt, dass man seinen Charakter so schön anpassen kann, die Brutalität stimmt und es genug freizuspielen gibt.
    Die dumme KI und die fehlende Abwechslung stören mich weniger.
    Hoffentlich gibts bald ein neues Tenchu, bei dem man sich noch etwas Zeit für den Feinschliff nimmt. Leider hört man davon nix. :/

  4. Irgendwann schleicht sich auch deshalb Monotonie ein, weil die Architektur keine alternativen Routen ermöglicht. Sprich: Ich kann nie unter ein Haus kriechen und dann durch eine Luke oder Ähnliches nach oben gelangen. Ich kann nie auf einem Häuserdach einen geheimen Weg durch ein Fenster nach unten nehmen. So beschränken sich die eigenen Routen immer auf die Haupteingänge
    So ganz stimmt das aber nicht Jörg. Ich will nicht sagen es stimmt gar nicht aber es gibt einige alternative Routen wenn auch nicht begeisternd viele noch besonders kreative:
    Auf der Karte des Tempels kann man in das nördliche Gebäude über einen Schacht im Dach in ein Geschoss zwischen Dach und Wohnräume, von dort gibt es zwei Löcher in zwei verschiedene Zimmer.
    Im Schloss kann man in den Graben springen und durch schwimmen zu einem geheimen Eingang in die Waffenkammer im Keller gelangen von dort aus kann man sich hocharbeiten und landet dann unter einer offenen Luke im Schloss oder man klettert auf das Dach und steig über die offenen Fenster ein.
    Auf der Karte der Brauerei gibt es für das große Gebäude im Norden wieder einen Schacht im Dach über das man wieder in ein Zwischengeschoss kommt um von dort wieder in verschiedene Zimmer einsteigen zu können.
    Auf dem Anwesen gibt es im großen Zentralkomplex eine offene Luke im Dach, selbe Spiel wie bei den anderen man landet in einem zwischen Geschoss und kann wieder in zwei verschiedene Zimmer.
    Der ist sogar sehr deutlich in der Karte vermerkt.
    Zusätzlich hat jedes Gebäude eigentlich mindestens zwei Eingänge. Mehr hab ich bisher allerdings auch nicht finden können, ich muss mir mal die Karten etwas genauer ansehen.
    Ich gebe dir aber vollkommen recht wenn man du sagst da hätte man viel, viel, viel mehr draus machen können!
    Sehr schade, dass sich die Karten und gar Aufträge nach einer Weile 1:1 wiederholen und quasi nur die eigene Startposition und der Aufenthaltsort der Zielperson ändern… sogar viele der Wachen sind absolut gleich, nur der Tomikichi pro...

  5. Harima_Hario hat geschrieben:Du kannst in der Mission auch locker alle töten, das Timing ist halt wichtig und das schnelle töten, wenn jemand die Leichen entdeckt ist das egal. ;)
    Locker finde ich das nicht und es gibt ja nur 8 Wachen (1 Bogenschütze, 1 Speerwache, 1 Laternenwache, 2 Yakuza, 2 Samurai und ein Tomikichi) in dem Level und Zivilisten töten gibt Minuspunkte das hilft einem nicht weiter.
    Ich habe alle getötet bis auf die Speerwache und den Hund, wobei die Laternenwache nur ein normaler Kill war.
    Vor allem der erste Samurai gleich in der zweiten rechten Seitengasse ist mehr Glück als können, je nachdem welchen Stealthkill die Figur ausführt wird man dabei entdeckt oder eben nicht…

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