Veröffentlicht inTests

The Book of Legends (Rollenspiel) – Retro-Rollenspiel aus Portugal

Nach Moonchild hat Rokapublish mit The Book of Legends erneut ein Retro-Rollenspiel des portugiesischen Entwicklerstudios Aldorlea Games in den hiesigen Handel gebracht. Was einen so alles hinter der nostalgischen 16Bit-Fassade erwartet, verrät der Test.

© Aldorlea / Rokapublish

Schnörkelloser Minimalismus

Dass man lediglich den Schwierigkeitsgrad fest- und dann gleich mit dem Spiel loslegen kann, sorgt nicht nur für einen authentischen, sondern auch sympathischen Einstieg ins pixelige Retro-Abenteuer der Portugiesen. Selbst als Kopierschutz reicht die einmalige Eingabe einer achtstelligen Seriennummer aus. Doch wem die standardmäßige Vollbilddarstellung zu aufgeblasen wirk, wird schnell feststellen, das auch sonst absoluter Minimalismus herrscht.

Zwar gibt es durchaus die Möglichkeit, das Abenteuer im Fenstermodus zu bestreiten, dessen Abmessungen sind allerdings nicht nur extrem mickrig, sondern auch unveränderbar. Fans klassischer Retrofilter mit Scan-Zeilen & Co gehen schauen ebenfalls in die Röhre. Nicht einmal die Tastenbelegung lässt sich anpassen, was vor allem Pad-Spielern wenig schmecken dürfte, da sich selbst bei standardisierten Eingabegeräten wie dem Xbox-Controller für Windows weder Steuerkreuz, noch A-Taste benutzen lassen.

Mit der Maus geht’s natürlich auch, was einem aber immer wieder nervige Verhänger beschert, da die indirekte Cursorsteuerung nicht mit der direkten Charaktersteuerung des Spiels harmoniert und Hindernisse nicht automatisch umgangen werden. Auch das Formationssystem könnte kaum primitiver sein: Zwar gibt es vier verschiedene Kampfpositionen, die wirken sich aber einzig darauf aus, wer bei einem zufällig initiierten Überraschungsangriff zum Zug kommt und wer nicht.

Auf Schritt und Tritt

Die rundenbasierten Auseinandersetzungen an sich werden hingegen nicht zufällig, sondern exakt alle 40 (RPG-Modus) bzw. 50 (Casual-Modus) Schritte ausgelöst.

[GUI_STATICIMAGE(setid=75592,id=92474887)]
Die alle 40 bzw. 50 Schritte erfolgenden Rundenkämpfe wirken ungemein statisch. © 4P/Screenshot

Auch die Häufigkeit der Spielstandssicherung richtet sich nach der Wahl des Spielmodus bzw. Schwierigkeitsgrads. Während im RPG-Modus nur alle zehn Kämpfe gespeichert wird, werden die Spielfortschritte im Casual-Modus nach jedem Kampf festgehalten. Manuelles Speichern ist hingegen nur bei bestimmten NPCs oder als Teil einer speziellen Heilfähigkeit von Protagonist Jordan möglich.

Des Weiteren genießen Casual-Abenteurer automatische Teilheilungen nach Kämpfen, auf die Stärke der Gegner hat die Moduswahl hingegen keinen Einfluss. Nur wenig Einfluss hat man auch auf die Entwicklung der Charaktere, deren Attribute und Fähigkeiten abgesehen vom Konsum spezieller Items völlig automatisch zunehmen. Auch sonst gibt es nur wenige, aber teils durchaus gravierende Entscheidungen zu treffen.

Sympathisches Arschloch

Antiheld Jordan, der eigentlich nur einen Dämon mit einem alchemistischen Gebräu am Wachwerden hindern soll, ist jedenfalls nicht auf den Mund gefallen und schreckt mit seinem schroffen Sarkasmus selbst vor Kindern, Senioren oder Prinzessinnen nicht zurück. Das sorgt nicht nur beim Besuch von Städten und Dörfern, sondern auch innerhalb der stetig wachsenden Anti-Dämonenbrigade für jede Menge süffisanter Reibereien.

  1. Ich hab ja nichts dagegen, wenn man sein RPG-Maker Spiel verkauft, aber dann sollte man sich auch etwas anstrengen, dass das nicht nur ein 08/15-Standart Makerspiel wird. Es gibt sehr viele sehr viel bessere kostenlose Maker Spiele als das hier.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.