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The Grand Tour Game (Rennspiel) – Mehr Show als Rennspiel

Mit dem Abschluss der dritten Staffel von The Grand Tour bei Amazon Prime ist jetzt auch das episodische Videospiel rund um die etwas andere Auto-Show komplett. Obwohl der Auftakt zur Spielumsetzung eher ernüchternd ausfiel, werfen wir zum Abschluss und die endgültige Bewertung nochmal einen Blick darauf, was sich in der Zwischenzeit getan hat.

© Amazon Game Studios / Amazon Game Studios

Interaktive TV-Serie

Viele Eindrücke aus der ersten Episode bestätigen sich auch im abgeschlossenen Spiel: Es dominieren weiterhin die Ausschnitte aus der TV-Serie, die von vergleichsweise kurzen interaktiven Sequenzen unterbrochen werden. Angesichts der langen Videos ist es daher kein Wunder, dass die Spieldaten sogar die 50-Gigabyte-Marke sprengen.

Zum Glück lassen sich die Filme auf Wunsch vorspulen, damit sich Kenner der Episoden die meist unterhaltsamen Einlagen von Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May nicht zwingend nochmal ansehen müssen. Für Neulinge sind die Ausschnitte aus der Show dagegen ein echter Mehrwert, weil sie teilweise mehr Spaß machen als der interaktive Teil, in dem man bei manchen Fahreinlagen aus den jeweiligen Episoden selbst hinters Steuer darf. Während die Serie bei Amazon Prime übrigens lokalisiert wurde, gibt es hier nur die englischen Originalsprecher mit deutschen Untertiteln.

Kurzer PS-Snack

Wie gesagt fallen die Spielsequenzen eher kurz aus. Im Gegenzug bemüht man sich zumindest um Abwechslung, denn neben dem Zeitfahren warten auch kleine Arcade-Einlagen mit Anleihen von Mario Kart, Beschleunigungs-Rennen mit Fokus auf ein gutes Timing, Drift-Herausforderungen, Sammelaufgaben in offeneren Arealen sowie der Einsatz der Seilwinde, um mit wohldosiertem Gas ein Pannen-Fahrzeug aus dem Graben zu befreien oder Unsinn zu veranstalten. Apropos Unsinn: Die mitunter ziemlich bescheuerten Aktion aus der Sendung haben ebenfalls ihren Weg ins Spiel gefunden. In Kolumbien muss man z.B. immer wieder die Kamera zücken, um in einem Suchbild möglichst schnell einen Schnappschuss des gewünschten Motivs zu machen. Erinnert ihr euch noch an die Episode, in der das Trio schwerbewaffnet die Kriegs-Tauglichkeit von Pick-ups

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Lizenzverstößen geht man auf kreative Weise aus dem Weg. © 4P/Screenshot

wie dem VW Amarok testet? Die Situation dürft ihr auch hier nacherleben und das Rennspiel verwandelt sich kurzerhand in einen Railshooter. Da verwundert es nicht, dass Lenkräder hier selbstverständlich nicht unterstützt werden.

Dieser experimentelle Ansatz ist ähnlich sympathisch wie die Änderungen, die man vermutlich aufgrund fehlender Lizenzen am Spiel vornehmen musste. So merkt James May z.B. einmal an, dass man ein aktuelles Modell von McLaren aus der dritten Staffel nicht im Spiel verwenden durfte. Also habe man sich kurzerhand entschieden, einfach einen McLaren aus einer älteren Staffel zu nehmen. An anderer Stelle wird dagegen einfach ein Fahrzeug in dicke Folie eingepackt und damit unkenntlich gemacht, weil das Modell aus den Film-Schnipseln wohl ebenfalls aus lizenzrechtlichen Gründen nicht im Spiel landen durfte. Nett, denn es unterstreicht die unkonventionelle Punk-Attitüde, mit der das Moderatoren-Trio auch in der Show ans Werk geht.


 

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