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The Walking Dead: Neuland (Adventure) – Eine große Geschichte…

Die schlurfenden Toten werden jetzt Muertos genannt, manchmal jedenfalls, ansonsten hat sich in The Walking Dead nicht viel verändert: Noch immer kämpfen Menschen gegen Wanderleichen, vor allem aber mit ihren eigenen Dämonen. Und trotzdem ist die dritte Staffel mit dem Untertitel Neuland (Englisch: A New Frontier) nicht ganz so wie die vorherigen Geschichten. Wie Telltale das schafft? Im Test nehmen wir Javier und seine zerbrechliche Familie unter die Lupe.

© Telltale Games / Telltale Games

Pro & Kontra

Gefällt mir

  • hervorragend geschriebene und in Ruhe aufgebaute Charaktere und Beziehungen
  • stärkerer Fokus auf fester Gruppe statt wechselnder Bekanntschaften erhöht Bindung und Konflikpotential
  • tolle Weiterführung der Geschichte um Clementine
  • vielseitiges Eingreifen in gut geschriebene Unterhaltungen

Gefällt mir nicht

  • technisch schwache Inszenierung und vorhersehbare Erzählstrukturen
  • abrupter Abschluss wichtiger Handlungsteile
  • unsinnige Adventure
  • Elemente
  • langweilige Reaktionsspiele

Versionen & Multiplayer

  • Preis zum Test: etwa 20 Euro (digital), etwa 30 Euro (Einzelhandel)
  • Sprachen: Englisch, wahlweise mit deutschen Texten
  • Schnitte: Nein
  • Splitscreen: Ja

Vertrieb & Bezahlinhalte

  • Online-Aktivierung: Ja
  • Online-Zwang: Nein
  • Account-Bindung: Ja
  • Verfügbarkeit: DigitalEinzelhandel
  • Hauptverfügbarkeit: Digital,Einzelhandel
  • Bezahlinhalte: Nein
  1. Hab gerade die erste Episode beendet und in die zweite Episode reingeschnuppert. Ein paar Dinge machen neugierig. Aber leider hat für mich die Qualität was Story und Inszenierung angeht stark abgenommen. Manchmal fühlt es sich so an, als würden die Charaktere wissen, das sie Teil eines Computerspiels sind. Manche Worte und Reaktionen lassen sich nicht mit dem erklären, was der jeweilige Charakter wissen kann oder was zu ihm passt. In diesen Momenten wirken die Charaktere wie Handpuppen der Regie. Manchmal scheint es so, als würden wildfremde Neben-Charaktere recht genau die Erwartungshaltung des Spielers kennen.
    Was mich aber am Meisten stört ist die Tatsache, das man vor abstrus gefährliche Situationen gestellt wird, ohne dass das Spiel einem verklickert, durch welche tragischen Umstände die Gruppe dorthin gekommen ist. Es sind mittlerweile einige Jahre ins Land gezogen, und nur diejenigen, die wissen wie man in so einer Situation handelt, sind noch am Leben. Leider muss man zugucken, wie haarsträubende Versäumnisse extreme Folgen haben - und das nimmt mir persönlich die Schwere der Situation. Man packt sich an den Kopf, warum die Charaktere an solche Offensichtlichkeiten nicht gedacht haben.
    Was Clem angeht... wer weiß was noch in den weiteren 3 Episoden geschieht, aber bisher würde ich mir wünschen, das man sie wieder los wird. Und das obwohl Clem in den ersten beiden Staffeln mein absoluter Lieblings-Charakter war.

    Spoiler
    Show
    Wer mit einer geladenen Pistole auf einen Kopf zielt, und dann auch noch (2 mal) abdrückt, der hat sie nicht alle. Der Rotzgöre würde ich sofort jede Waffe abnehmen und erst wieder geben, wenn sie außerhalb des Geländes ist.

  2. Hokurn hat geschrieben: 06.06.2017 16:35
    Ich glaube wir meinen das gleiche. Oder das selbe. ;)
    Beispiel Staffel 2:
    Jep, tun wir.
    Soooo, ich bin dann jetzt auch mal durch. Der Test liegt meiner Meinung nach ziemlich richtig, auch mir hat diese Staffel ein bisschen besser gefallen als Staffel 2, weil sie inhaltlich einfach nicht so durchgerushst war wie die Vorherige. Man hatte einen ziemlich klaren Cast, dem auch genug Zeit gegeben wurde, ihn "kennenzulernen" und vor allem einschätzen zu können, während man in der vorherigen Staffel eigentlich drauf warten konnte, dass seine Begleiter oder die Gruppe, der man sich anschloss irgendwann - meist auf unschöne Art - "weg waren" und man sich der Nächsten anschloss. Das sorgte hier dann letztlich auch für einen merklich größeren emotionalen Impact, wenn mal ein "wichtiger" Charakter starb. Außerdem schön: dadurch, dass man Clem hier nicht direkt spielt, haben es sich die Jungs und Mädels von Telltale nicht nehmen lassen, den Spieler der ersten beiden Staffeln zu "bewerten". Es gibt einige Situationen, in denen Clem nicht unbedingt auf Javi hört, sondern sich eben so verhält, wie sie es in Staffel 1 von Lee "beigebracht" bekommen hat und wie man als Spieler selbst in Staffel 2 ihren Charakter geformt hat. Fand ich super, zumal es gegen Ende sogar in einer Schlüsselszene eingesetzt wurde. Auch super fand ich, dass Clem und ihre Geschichte nie als "Unwichtig" dargestellt wurde, obwohl es in dieser Staffel primär um etwas anderes geht. Ihr eigenes Schicksal und ihre "Suche" (sowohl in Rückblicken als auch in den aktuellen Situationen) war trotz dessen, dass es eigentlich um die Garcias geht, ab dem Moment, wo sie auf Javi trifft, immer präsent.
    Kritik? Sicher... manche Charaktere bleiben, je nach Pfad den man einschlägt, ziemlich blass. Man hat versucht, manchen davon in den Rückblicken mit Clem noch etwas Profil zu verleihen, aber so wirklich gelungen ist das meiner Meinung nach nicht.
    Die Technik: das Spiel sieht merklich...

  3. NewRaven hat geschrieben: 06.06.2017 16:11
    Hokurn hat geschrieben: 06.06.2017 15:55 Ich finde diese häufig "Konsequenz losen" Entscheidungen iwie nicht so schlimm...
    Wenn ich stumpf gesagt im echten Leben die Wahl zwischen einer "lukrativen, kriminellen Laufbahn" und auf Grund meiner Bildung "einen niedrig bezahlten aber ehrlichen Job" habe und zwei Wochen nach dieser Entscheidung vom Bus überfahren werde, war diese Entscheidung halt auch iwie ohne Konsequenz aber wichtig für den Charakterbau.
    Wenn ich mit Kollegen über Walking Dead spreche bemerke ich halt häufig, dass sich da konsequent entschieden wird. (z.B. immer nett und niemanden auf die Füße treten)
    Ich habe eigentlich immer versucht mich nach meiner Meinung "logisch" zu entscheiden.
    Ich habe da dann eher das Gefühl, dass ich mit meinen Entscheidungen eher an meinem Charakter bastle und nicht am Einfluss auf die Geschichte.

    Jep, so seh ich das eigentlich auch. Wobei ich nicht immer versucht habe "logisch" zu entscheiden, sondern versucht habe, so zu entscheiden, wie es der Charakter aufgrund der Dinge, die ich über ihn und seine Art weiß, in der Situation es wohl meiner Meinung nach tun würde :)
    Ich glaube wir meinen das gleiche. Oder das selbe. ;)
    Beispiel Staffel 2:
    Show
    Als Kenny in Staffel 2 den "Lagerchef", der ihm das Auge nahm, mit Todesfolge verprügelt, habe ich Clem zuschauen lassen, weil ich zum einen die Chance auf Gnade gesehen habe und trotzdem eine Art "Genugtuung" bei den ganzen Erlebnissen für sie logisch fand. Aus meiner persönlichen Sicht hingegen ist das ein Kind und sollte nichts mit Gewalt am Hut haben. Aber da zählte für mich meine Einstellung nicht so viel. ;)

  4. Ne, keine Sorge, ich habe das Spiel nicht sezziert. Die ersten 4 Episoden waren auch ok. Einige Schwächen (ein paar habe ich genannt), aber es war solide. Und ich habe nichts gegen Teenie Dramen oder schlimmen Konsequenzen. Die geistigen Inspirationen ala Butterfly effect und insbesondere Donnie Darko und Twin Peaks, haben mir sehr gut gefallen. Das Spiel konnte aber mich aber nicht im Ansatz dermaßen fesseln. Aber wie gesagt, die ersten 4 Episoden, waren jetzt nicht furchtbar, sie waren Ok. Epidsode 5 Hingegen war ein Krampf für mich. Von den rund 2 Stunden habe ich mich so viel negatives gesehen was mir nicht gefiel. Bis auf ein paar Regie Momente gab es nichts was mir an Episode 5 gefiel. Aber vieles was mir nicht gefiel. Ich habe nicht mit der Lupe danach gesucht. Das Negative traf mich mit einem Vorschlaghammer. Und seien wir mal ehrlich. Es gehört schon viel dazu, dass ein spiel bei einem selber unter den schlimmsten 3 Enttäuschungen gehört. Ich weiß dass es viele Leute mögen. Aber es war für mich ein furchtbares Erlebnis. Während und nachdem ich episode 5 gespielt habe.

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