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The Wonderful 101 (Action-Adventure) – The Wonderful 101

Beim Kampf um das interessanteste Superhelden-Team mischt ein neuer Kandidat mit: Stritten sich bislang die X-Men mit den Avengers, den Watchmen oder der Justice League um die Vorherrschaft, schicken die Bayonetta-Macher eine Gruppe ins Rennen, die zumindest zahlenmäßig überlegen scheint. Unterstützt von Gesten-Steuerung sollen die „Wonderful 101“ eine Alien-Invasion aufhalten – und das exklusiv auf Wii U.

© Platinum Games / Nintendo

Augenzwinkernde Verbeugungen

Doch Wonderful 101 hat mehr zu bieten als hektische Arenakämpfe oder sympathischen Humor: Immer wieder wird der Heldenalltag durch frische Elemente aufgewertet. Von Zaxxon über Dig Dug bis hin zu Punch-Out und einschlägigen Rail-Shootern werden bekannte Titel mit einer anerkennenden Verbeugung gewürdigt oder gelungen zitiert.

Herausforderungen außerhalb der Kampagne können mit bis zu fünf Spielern in Angriff genommen werden.
Herausforderungen außerhalb der Kampagne können mit bis zu fünf Spielern in Angriff genommen werden. © 4P/Screenshot

Auf diesem Weg wird man immer wieder mit neuen Herausforderungen überrascht. Und wenn man mit einem Raumschiff aus einem gerade ausbrechenden Vulkan flieht, gerät nicht nur der Grafikchip ins Schwitzen, sondern bekommt auch das offensichtliche Vorbild, der Husarenritt Lando Calrissians aus dem explodierenden Todesstern in Episode 6, angesichts der Dramatik und der Umsetzung Schweißperlen auf der Stirn.

Weniger gelungen sind allerdings die wenigen Momente, in denen man sich in Gebäuden bewegt und man das Geschehen auf dem Touchpad in einer Schulterkamera verfolgen muss. Hier verliert man gerne schnell die Orientierung und die Kamerapositionierung über die Bewegungssensoren des Wii-U-GamePads reagiert mitunter sehr hektisch, bis man schließlich den „Nullpunkt“ gefunden hat, von dem aus man sich einigermaßen akkurat bewegen kann. Ebenfalls schade ist, dass man bei den Reaktionsspielen innerhalb der Bosskämpfe zum Waffenwechsel aufgefordert wird, dies aber nur über die alternative „Gestensteuerung“ per rechtem Stick möglich ist – obwohl das Touchpad nicht anderweitig verwendet wird. Apropos: Wenn wir schon bei den GamePad-Features sind, die im Normalfall sehr unaufdringlich mit Extrainformationen und der guten Gestenerkennung punkten, hat es Platinum mit dem Nutzen der Rumble-Funktion übertrieben. Die Vibration nervt nicht nur mit übertrieben dominantem Einsatz vom Start weg, sondern scheint darüber hinaus nur drei Intensitätsstufen zu kennen, so dass ich sie irgendwann genervt  deaktiviert habe. Der Umstand, dass die unaufdringlich eingesetzte GamePad-Nutzung  komplett auf klassische Kontrolloptionen umgelegt werden könnte, ist ebenfalls bedauerlich – verpasst Nintendo dadurch doch wieder einmal, die Nutzer von den Möglichkeiten des Wii-U-Controllers zu überzeugen.

Cooles Comic-Wuseln

Die Bosskämpfe gehören zu den Höhepunkten der Alien-Invasion.
Die Bosskämpfe gehören zu den Höhepunkten der Alien-Invasion. © 4P/Screenshot

Dass sich Hideki Kamiya trotz der klassischen Mechanik gegen eine eigentlich damit assoziierte Schulterperspektive ausgesprochen hat und stattdessen einen isometrische Ansicht mit nur wenigen Zentimetern großen Hauptfiguren gewählt hat, konnte ich nach anfänglicher Skepsis immer mehr wertschätzen. Zum einen wird dadurch der enorm wuselige Charakter der Helden betont. Zum anderen hat sich Platinum Games die Möglichkeit geschaffen, ohne exorbitanten Aufwand riesige Gegner zu erschaffen, die in Relation auch die riesigen Monster wie Zwerge erscheinen lassen, gegen die Bayonetta gegen Schluss ihres Abenteuers kämpfen musste. Und nicht zuletzt ist es in dieser Kulisse einfacher, den Comic-Stil in den Vordergrund zu rücken, der eine direkte Fortführung von Viewtiful Joe (ebenfalls von Kamiya/Inaba) zu sein scheint.

So taugt die Kulisse zwar nur eingeschränkt, um die Grafikmacht der Wii U zu demonstrieren. Doch  sowohl die (teils zerstörbaren) Stadtgebiete als auch Eishöhlen, lavadurchströmte Vulkane oder ein wiederum an Pikmin erinnernder Dschungel, bei dem man mit dem Schwert wie in Zelda – A Link to  the Past das Gras mit dem Schwert mähen kann, wurden stimmungsvoll gestaltet. Gleiches gilt für die Hauptfiguren, bei denen man bei genauem Hinsehen allerdings Schwächen im Texturdetail sowie bei Bewegungsabläufen wahrnehmen kann. Doch unter dem Strich bleibt ein sehr homogener Gesamteindruck, der von der häufig typisch heldenhaft-pompösen orchestralen Musik zusätzlich unterstützt wird. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings das Fehlen deutscher Sprachausgabe. Fans können sich nur an englischen und japanischen Stimmen erfreuen und bei Bedarf die sauber übersetzten Texte lesen.

  1. So sehe ich das auch, ich sehe das Spiel als ein Meisterwerk an, denn etwas vergleichbares habe ich bisher nicht gesehen. Dieses gerede über Systemseller oder nicht geht mir langsam auch auf die nerven. Wichtig ist doch: das Spiel macht Spaß und ist sehr cool inszeniert und leiht sich hier und da Gameplay von Punch Out, Star Wars & Co, echt sehr gelungen.

  2. Das Review ist wirklich fair geschrieben, trotzdem finde ich ein Rating unter 90% nicht ganz gerechtfertigt. Von mir würde das Spiel definitiv einen Kreativitätsbonus bekommen. Ich könnte dem Game persönlich ein "ausgezeichnet" nicht verwehren. Visuelle Mankos konnte ich nicht erkennen, vielmehr hat mich gerade die visuelle Komponente absolut überrascht. Den einzig wirklich negativen Punkt sehe ich in den leicht unübersichtlichen Innenraumpassagen. Das stellt für mich aber eher ein temporär begrenztes und verschmerzbares Gameplaymanko dar.

  3. Ich finde das Spiel originell, sehr witzig und enorm unterhaltsam. Der Sound ist klasse besonders das 101-theme ... die Grafik hat mich verblüfft und seit langem auch mal wieder beeindruckt. Der Humor ist schön bekloppt, die Charaktere liebenswert und angenehm schrullig. Es ist teils fordernd aber für mich bleibt Frustration aus wegen fairer Continue-Funktion. Wer auf schnelle, bunte und kurzweilige Action steht, für den ist das Spiel auf jeden Fall bestens geeignet. Das ewige Gemeckere über die Wii U geht mir auf die Nerven und besonders lächerlich dieses kapitalistisch verstrahlte Gelaber über Verkaufszahlen etc. Endlich mal wieder ein Titel der Überraschungspotential hat und nicht so rundgelutscht ist.

  4. So durch. Hier mal aus anderer Perspektive rekapitulieren:
    Systemseller W101? ... never. Es hat genau das gleiche Problem wie Bayonetta ... Es ist zu speziell. (und dabei auf dem ersten blick noch nichtmal Sexy ;))
    Aber gerade das Spezielle macht es für Fans wieder so besonders toll.
    Ergo: Ihr habt nichts mit H'n'S, OverTheTop-Action, oder allgemein Platinum-Games am Hut? ... dann wird W101 auch nichts daran ändern. Die Hand voll Leute die dann noch über bleibt: Zugreifen! .. keine Skrupel haben, extra dafür ne U zu kaufen!! (ja CryTharsis, du bist gemeint :P)... Das Spiel ist Platinum-Games in Reinform, und ihr werdet nicht enttäuscht werden :)
    Auch wenn es sich am Anfang zieht, und eigentlich nur durch das immer komplexere Gameplay motiviert weiter zu machen ... das Finale topt alles und ist für einen Platinum-Games-Fanboy ein einziger Multipler Orgasmus! :D ...
    (Anfangs nur Krämpfe im Mundwinkel vom permanenten Grinsen, konnte ich mir irgendwann nicht mehr das Lachen, aufgrund der schieren "Awesomness", verkneifen und habe mir hier einige merkwürdige Blicke meines Hundes eingefangen :ugly: )
    Final-Spoiler (nicht Story, nur Gag)

    Spoiler
    Show
    Aller spätestens, wenn die Helden zusammen mit einem den finalen Quicktime-Hämmer-Event (die sonnst nicht überhand nehmen) absolvieren und dabei ähnliche Grimassen schneiden und sich verränken, wie man wahrschienlich selbst, war für mich klar: Dieses Finale ist Platin wert!

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