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Total War: Rome 2 (Taktik & Strategie) – Total War: Rome 2

Von Britannien bis Afrika reicht das antike Spielfeld, das Creative Assembly für Strategen ausrollt: Man kann aus neun Völker von Karthagern und Parthern bis Sueben wählen, mit hunderten Einheiten von Kriegselefanten bis Galeeren in die Schlacht ziehen – und all das inklusive Wirtschaft und Diplomatie. Ob Total War: Rome 2 den hohen Erwartungen gerecht wird, klärt der Test.

© Creative Assembly / Sega

Die authentische Schildkröte

Es gibt vier Kulturen mit eigenen Technologiestufen und Missionen: römisch, hellenisch, orientalisch oder barbarisch. Es ist möglich, die Kultur einer Region z.B. von etruskisch in römisch zu verwandeln, indem man Abgesandte dorthin schickt.
Es gibt vier Kulturen mit eigenen Technologiestufen und Missionen: römisch, hellenisch, orientalisch oder barbarisch. Es ist möglich, die Kultur einer Region z.B. von etruskisch in römisch zu verwandeln, indem man Abgesandte dorthin schickt. © 4P/Screenshot

Trotzdem gibt es diese tollen Momente, in denen Total War seine Muskeln in der Inszenierung spielen lässt. Da verzeiht man auch schwache Bodentexturen hier, Clippings durch Bäume da oder einige Felsbrocken, die wie Federbälle ohne Rums an einer Mauer abprallen. Aber wenn sich eine römische Einheit kurz vor dem Kontakt genauso verhält, wie es die antiken Historiker beschreiben, ist das einfach klasse: Schildkröte im Angesicht der Schleuderer bilden, bei hoch gereckten Schilden langsam vorwärts, kurz vor dem Feind die Wurfspeere über die Schilde schleudern und dann mit einem Schlachtruf in den Kampf – sehr ansehnlich und authentisch.

Was man nicht verzeihen kann, sind manche Skriptfehler und Aussetzer, die schon im schwach inszenierten Prolog auftauchen und die sich wie oben erwähnt vor allem, aber nicht nur bei Belagerungen zeigen: Da stehen sich Römer und Samniten wenige Meter lustlos gegenüber, obwohl die Ballisten donnern. Da bildet ein Trupp eine Schildkröte einsam und allein vor der Stadtmauer – aber da ist nirgends ein Feind und schon gar kein Wurfgeschoss. Da nehmen feindliche Reiter statt der kurzen lieber die längere Route und lassen sich dabei beschießen. Da rückt schwere Infanterie im Laufschritt ohne spürbaren Verlust von Ausdauer über die komplette Karte. Aber es ist nicht alles verkorkst im Feld.

Harakiri und Reihenwechsel

Die Schlacht um Karthago sieht epischer aus als sie sich spielt.
Die Schlacht um Karthago sieht epischer aus als sie sich spielt. © 4P/Screenshot

Zwar gibt es immer noch Harakiri-Generäle, die zu schnell sterben, weil sie sich einfach blöd positionieren, aber man wird auf dem höchsten und zweithöchsten Schwierigkeitsgrad zumindest im offenen Gelände besser gefordert. Die KI nutzt Flankierungen gut aus, setzt Speerträger gezielt gegen Kavallerie und die Plänkler so geschickt auf Distanz ein, dass man auch mit einer Übermacht in die Bredouille kommen kann, wenn man zu zaghaft agiert. Unterm Strich fehlt es der KI allerdings an Biss, Überraschungen und Offensivkraft. Außerdem sind selbst manche Schlachten im XXL-Format mit dutzenden Truppentypen auf beiden Seiten inklusive Nachhut ungewöhnlich schnell vorbei – das geht teilweise ratzfatz.  Natürlich ist das keine Kriegssimulation, deshalb sollte man nicht mit allzu hohen Ansprüchen heran gehen, aber ich habe doch etwas mehr Fortschritte bzw. historische Bezüge im reinen Truppenverhalten erwartet.

Was dieses Total War z.B. nicht inszeniert, ist der intelligente Reihenwechsel der Römer. So kommt es vor, dass nur die vordere Linie kämpft, während die hintere nahezu unbeteiligt drängelt. Es wäre klasse gewesen, wenn man ein Manöver wie das gezielte Durchsickern der vorderen Feinde nach hinten oder die Auffrischung der eigenen ersten Reihe durch die zweite hätte beobachten oder über Befehl einleiten können. Aber das ist eher ein militärisches Nice-to-have als ein Defizit. Etwas aufgesetzt wirken die kleinen Buffs: Man kann während des Gefechts nicht nur über den General die Motivation temporär erhöhen, sondern auch innerhalb der Truppen kleine Spezialfähigkeiten mit Abkühlzeit über Symbole aktivieren: Das Drachenbanner der Kavallerie senkt dann z.B. kurzfristig die Moral der feindlichen Infanterie, der Peitschenangriff erhöht die Stärke.

Wer möglichst „realistisch“ kämpfen will, sollte den Schwierigkeitsgrad „legendär“ wählen, denn dort gibt es weder Radar noch Vogelsicht, außerdem werden sowohl die Sichtlinien drastisch auf 600 Meter reduziert als auch die Kamerabewegungen eingeschränkt.

  1. Kann jemand was zur jetzigen Version mal erzählen? Wesentlich besser geworden? Überlege gerade einen Kauf und schwanke zwischen diesem Teil und Shogun 2 Gold.

  2. Stringkiller hat geschrieben:Gerade -50% auf Steam gewesen und ich bin echt Baff. Das Spiel ist so Unfaßbar Schlecht, da fehlen mir die Worte. Da will ich garnich wissen wie schlecht das vor den Patches war. Schämt euch CA, Schämt euch Sega. SCHÄMT EUCH!!!
    Danke für die Info! War auch am überlegen mir dat zu holen, aber wenn das so ist, nö danke ;)

  3. Gerade -50% auf Steam gewesen und ich bin echt Baff. Das Spiel ist so Unfaßbar Schlecht, da fehlen mir die Worte. Da will ich garnich wissen wie schlecht das vor den Patches war. Schämt euch CA, Schämt euch Sega. SCHÄMT EUCH!!!

  4. Bei den ganzen Patches könnte fast noch ein Nach-Test gemacht werden, war am Anfang auch total unzufrieden, jetzt läufts allerdings butterweich, die KI stellt sich schlau an und die Rundenzeit wurde stark beschleunigt.

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