Genau wie der kommende Kinofilm Terminator: Dark Fate alle Fortsetzungen nach dem Kult-Klassiker Terminator 2: Judgement Day ignorieren wird, streicht auch Frozenbyte den viel gescholtenen dritten Teil seiner Trine-Reihe einfach aus dem Gedächtnis. Wer sich also Antworten auf die noch offenen Fragen des Vorgängers erhofft, ist hier an der falschen Adresse. Das gilt übrigens auch für alle, die sich von The Nightmare Prince trotz der sehr guten deutschen Lokalisierung und professionellen Sprechern eine interessante oder bedeutende Story erhoffen. Tatsächlich dreht sich die simpel gestrickte Geschichte um besagten Prinzen namens Selius, der zwar über magische Fähigkeiten verfügt, sie aber nicht zu kontrollieren weiß. Daher weckt er Kreaturen aus seinen Alpträumen zum Leben und büchst nach seinem Zauber-Unfall kurzerhand aus der Astral-Akademie aus, wo er von seinen Mitschülern zu allem Überfluss auch noch gemobbt wird. Jetzt liegt es am Spieler, den adligen Sprössling aufzuspüren, ihn zurückzubringen sowie die außer Kontrolle geratenen Magiekräfte und deren Folgen zu bändigen.
Ein cleveres Trio
Für die Aufgabe wird erneut ein dreiköpfiges Team auserkoren, dessen Mitglieder über individuelle Fähigkeiten verfügen. Da man im Einstieg zunächst die drei Figuren nacheinander spielt, vermittelt dieses Tutorial einen guten Eindruck, was die einzelnen Spezialisten drauf haben. Den Anfang macht Zauberer Amadeus, der u.a. Objekte mit Magie durch die Luft wirbelt und auf Knopfdruck eine Kiste herbeizaubern kann, die sich u.a. dafür eignet, höhere Stellen zu erreichen oder tödliche Fallen auf dem Boden zu überbrücken. Pontius kommt als Ritter dagegen die Rolle des Kämpfers zu: Mit seinem Schwert teilt er ordentlich aus, während er mit seinem Schild nicht nur Angriffe abwehren, sondern auch Licht- oder Wasserstrahlen umleiten kann. Abgrundet wird das Trio von der Diebin Zoya, die mit Pfeil und Bogen ausgestattet ist. Und nicht nur das: Mit ihrem Seil hakt sie sich in Ösen ein und schwingt durch die Gegend, interagiert mit Objekten und baut Seilbrücken. Gleichzeitig kann sie neben anderen Befestigungen auch Seile mit einem gezielten Pfeilschuss durchtrennen.
Im Laufe des gut zehn- bis fünfzehnstündigen Abenteuers, das sich über fünf Akte erstreckt, erhalten die drei Helden automatisch weitere Fähigkeiten, die an den Spielfortschritt geknüpft sind. So kann man sich mit Zauberer Amadeus später z.B. teleportieren, während man mit Zoya Zugriff auf Elementar-Pfeile erhält, mit denen man bei der Wahl auf das entsprechende Geschoss z.B. Wasser in Eis-Schollen verwandeln oder bewegliche Plattformen einfrieren kann. Darüber hinaus erhält man durch das Einsammeln mehr oder weniger gut versteckter Magie-Phiolen die Möglichkeit, Fähigkeitenpunkte zu erspielen, mit denen man das Repertoire der Helden gezielt aufpeppen darf. Schön: Die Verteilung ist nicht in Stein gemeißelt, so dass man Entscheidungen auf Wunsch wieder rückgängig machen und die Punkte anderweitig verteilen kann.
Die Spielgattung heisst im Deutschen immernoch Jump ’n’ Run und nicht "Plattformer".
Für den PC könnte man eine Bewertung ergänzen. Als jemand der alle Teile durchgespielt hat schlage ich eine 86% (sehr gut) vor.
Hallo,
Für mich war an Teil 3 das Schlimmste, dass man in der Story nur mit einer vorgegebenen Anzahl an Punkten weiterkam ("Trineecken"). Man hat dann ein Kapitel abgeschlossen und musste erstmal in diesem - schlecht designten - Zwischenbereich, ich komme gerade nicht auf den Namen, irgendwelche langweiligen Herausforderungen machen, bis man genug "Trineecken" hatte. Das war für mich einer der größten Spasskiller und eine der schlechtesten Designentscheidungen in allen mir bekannten Spielen überhaupt. Auch wenn die Story, wie in jedem Trine, eher eine untergeordnete Rolle spielte, hat das trotzdem für mich eigentlich alles zerstört.
Kann der Tester oder jemand anders mir bitte verraten, ob es das in Trine 4 noch gibt? So wie der Test sich liest, vermute ich es ja nicht, aber ich will ganz sicher gehen, weil ich es sonst definitiv nicht kaufe.
Grüsse