Fazit
Ich habe diesen Feldzug auf „schwer“ gestartet. Das war ein Fehler, für den ich mit so vielen Toten und Neustarts bezahlen musste, dass ich den Schwierigkeitsgrad bald wieder auf „normal“ zurückschraubte – das passiert mir selten, also bitte nicht weiter erzählen. Under Siege ist überraschend hart für ein Strategiespiel, das auf der Konsole erscheint. Normalerweise haben gerade solche Brocken per se einen Stein in meinem Wertungsbrett. Aber in diesem Fall entsteht auf Dauer zu viel Frust und der Anspruch nicht aufgrund fordernder KI oder taktischer Tiefe, sondern aufgrund der schnöden Übermacht des Gegners. Letztlich trübt dieses ewige Trial&Error das Spielgefühl. Die Seed Studios meistern zwar die Steuerung, ihnen gelingen trotz technischer Probleme von Rucklern bis zum Absturz auch einige ansehnliche Landschaften und Einheiten. Sie scheitern auch nicht in erster Linie an der langweiligen Story, sondern vor allem an den armseligen Möglichkeiten im Gelände sowie der Führung – man kann kaum etwas abseits der Attacke planen, es gibt weder Hinterhalte noch Haltungen, so dass irgendwann nervige Automatismen greifen und das Ganze zum Actiongeschnetzel mit der Aktivierung von ein paar Sonderfähigkeiten mutiert. Es ist wahrscheinlich der Stolz, die Beschränkung auf das Wesentliche und das Truppen-Management, das mich trotzdem immer wieder auf das Schlachtfeld trieb. Irgendwie will man ja doch alle Veteranen durchbringen.Wertung
PS3
PS3
Trotz guter Steuerung und ansehnlicher Kulisse: Es gibt viel Frust, viel Trial&Error und zu wenig Taktik im Gefecht.
Ich persönlich habe das Spiel zu meinem Bedauern zum Vollpreis von 14,99€ gekauft, weil es an jenem Tag noch nicht die welcome-back-Aktion gab, (sondern erst am Tag darauf, was aber damals noch nicht vermeldet wurde,) so dass ich mein PSN-Restguthaben für dieses Spiel opferte und das in der Hoffnung, dass mit "under siege" ein gelungenes RTS mit angemessener Konsolensteuerung den Weg auf meine Festplatte findet.
Um mein Fazit schon einmal vorwegzunehmen, das Spiel ist enttäuschend.
Zwar sind die Hotkeys auf dem Steuerkreuz eine sinnvolle Idee, doch ein gutes Spiel und insbesondere ein gutes RTS macht diese Funktionalität aus dem Spiel dennoch nicht.
Anfänglich fand ich Gefallen am Design der Figuren, doch bietet die Landschaft im Gegensatz dazu außer den wenigen Klimazonen kaum nennenswerte Abwechslung. Die Präsentation der Geschichte ähnelt wie im Test vom Jörg beschrieben dem Comicstil bspw. von Clash of Heroes, doch wirkt die Darstellungen der "handelnden" Helden derart uninspiriert, dass ich frühzeitig die Lust verlor, ihr noch Aufmerksamkeit zu schenken, auch weil die Personen scheinbar auf nur sehr wenige Gestiken und Mimiken beschränkt sind und regelmäßig vor dem Kampf in die lächerliche "Schrei mit geballter Faust"-Pose mündet.
Einen weitaus schlimmeren Eindruck als diese lieblose Präsentation und dessen aufgesetzt wirkende Pseudo-Geschichte hinterläßt jedoch bei mir die Kämpfe selbst.
Neben den Fehlenden Stellungen (wie im Test bereits ausführlich beschrieben wurde) fällt für mich insbesondere der unverhältnismäßig hohe Schwierigkeitsgrad auf. Dies aber vor allem, weil das balancing nicht gerade tadellos ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass lediglich ein einziger Spielstand gespeichert und demnach geladen werden kann. Sollte man entnervt eine Passage trotz aller Widrigkeiten gemeistert haben, so kann man nun nach dem Abschnitt entscheiden, ob man speichern möchte oder nicht. Opfert man den einzigen guten Spielstand vor der Mission, um mit einer überlebenden...
Moin
Danke für den Test.
Nach der Spielbesprechung (als Test kann man das ja nit bezeichnen) auf Gamepro hab ich auf mehr Punkte gehofft
Auch wenn der Jörg, für meinen Geschmack, ein bischen wenig Punkte gibt bestätigen seine Spielbeschreibungen auch ,meistens, meinem Eindruck und Punkte sind ja nit alles
Von daher werd ich mir das Geld sparen, Trine 2 kommt ja hoffentlich auch bald und weiter auf ein gutes Stategiespiel mit Moveunterstützung warten
Dank welcome back hab ich ja erstmal genug zum Zocken
Ich hatte eine wesentlich höhere Wertung erwartet. Ich wollte es mir schon kaufen, weil die Wertung der User im PSN relativ gut war. Danke 4Players, ihr rettet mich immer wieder vor einem Fehlkauf.
Kann den Test voll und ganz zustimmen. "Strategie" spielt sich anders, ganz anders. Hätte man wenigstens eine Pausefunktion implementiert, wäre die gänzliche Abwesenheit von Befehlen ala Stellung halten etc. und fehlende Formationen nicht ganz so herb aufgefallen und die Spezialfähigkeiten hätte man weitaus komfortabler auswählen können, allgemein wäre die Steuerung dadurch um einiges aufgewertet wurden. Aber so bleibt nur ein wirres, vor allem aber, hektisches Buttonsmashing welches in ein heilloses Trial and Error ausartet.
Ich spiele das Spiel übrigens auch auf "schwer". Im Menschengebiet denkt man sich noch: "soll das wirklich alles sein?", im Sumpf wird daraus ganz schnell ein "lass das bitte alles sein!" Vom seltsamen Fog of War will ich gar nicht erst anfangen zu reden...
Eigentlich sollte man als Entwickler begreifen, dass ein RTS ein axiomatisches System ist, welches duruch Feinheiten wie Befehlsvariationen und Formationen definiert wird. Aber wie so oft steht hier leider nur der Konjunktiv