Blau und fies (ähh… mies)
Cosmo ist ein niedliches blaues Alien, das nach seinem Absturz auf der Erde nur eines im Sinn hat: die Erdbevölkerung in Panik zu versetzen und dann das Gold, das fallen gelassen wird, einzusammeln.
Doch um den Erdenbewohnern das Geld aus der Tasche zu ziehen, muss er sich tarnen. Dazu kann er mit seiner Pistole die DNA des Zielobjektes speichern und in UFOs die Gestalt wechseln. Alien in Raccoon City: eine nette Anspielung auf die Resident Evil-Serie, doch letzten Endes genau so enttäuschend wie der Rest des Spieles.
Doch jetzt kommt er immer noch nicht an die Kohle. Jede Figur, in die Cosmo schlüpft, hat eine Hand voll Streiche und Gimmicks zur Verfügung, um die Bevölkerung so zu schockieren, dass Geld rieselt.
Hört sich ziemlich abstrus, aber dennoch irgendwie interessant an? Dachten wir uns auch. Doch ziemlich schnell wich die euphorische Neugier einer tiefen Enttäuschung. Denn im Endeffekt lauert hinter Under the Skin ein eintöniges Geschicklichkeits-Spiel ohne jeglichen Tiefgang.
Man saugt DNA auf, setzt die Streiche ein, wechselt die Gestalt usw. Und dieses Gameplay wird von Anfang bis Ende ohne irgendeine Abwechslung aufrecht erhalten.
Der Schwierigkeitsgrad definiert sich durch Zeitlimit, die Münzen sowie Amok laufende Bürger und eventuelle Computer-Gegner. Doch dieser ist so utopisch hoch gelegt, dass die Spieler, die sich durch das simple Spielprinzip nicht abschrecken lassen (obwohl Under the Skin nicht zuletzt auch durch den Zwei-Spieler-Modus für ein entspanntes, unterhaltsames Spielchen geradezu prädestiniert wäre), durch das unausgewogene Gameplay-Design den Gnadenschuss kriegen.
Anfänglich sind die Streiche, die von explodierenden Feuerwerkskörpern über Karaoke, ausgelegte Reißzwecken bis hin zu Haien und Hunden reichen, die wie wild durch das Gebiet laufen, auch noch ganz witzig.
Doch der Humor verflacht so schnell wie das öffentliche Interesse an Angela Merkels neuer Frisur. Und dann wird Under the Skin einfach nur öde, zumal sich die Streiche mit wenigen Ausnahmen in jedem Level wiederholen. Die Streiche ziehen den Erdbewohnern das Geld aus der Tasche.
Jet Set Alien
Dass das Team hinter Under the Skin einen Sinn für ungewöhnliches Grafikdesign hat, konnte es mit Viewtiful Joe beweisen. Und auch die spielerisch maue Alienjagd kann optisch einiges hermachen. Stilistisch leicht an Segas Jet Set Radio angelehnt, unterstreicht das Cel Shading den humoristischen Comic-Touch. Auch die Animationen gehen in Ordnung, ohne allerdings irgendwo richtig glänzen zu können.
Besonderes Augenmerk hat man auf abwechslungsreiche Umgebungen gelegt, die allerdings insgesamt recht klein ausfallen: ein Casino, eine Westernstadt und vor allem die Verbeugung vor Capcoms Horror-Stadt Raccoon City (samt Zombies und Nemesis) sind durchaus passend umgesetzt. Doch auch hier gilt, dass man sich schnell an allem satt gesehen hat.
Akustisch hingegen bleibt Under the Skin einiges schuldig. Da sich die Streiche schnell wiederholen, passiert das gleiche mit den Soundeffekten. Und die Musiken, die die geistlose Geldhatz untermalen, kommen nur selten über Fahrstuhl-Niveau hinaus. Da wirkt die gute (allerdings englische) Sprachausgabe wie Perlen vor die Säue werfen.
Under the Skin (Action-Adventure) – Under the Skin
Auf den Videos und Screenshots konnte Capcoms Under the Skin den Eindruck eines unterhaltsamen Spieles erwecken. Und auch die Tatsache, dass das Viewtiful Joe-Team hinter der ungewöhnlichen Alien-Jagd steckt, macht neugierig. Oder ist Under the Skin doch nur ein weiterer Fall für japanophile Spieler, die etwas Außergewöhnliches suchen? Auf dem Test-Parcours haben wir die Antwort gefunden.
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