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Vambrace: Cold Soul (Taktik & Strategie) – Gefangen im ewigen Eis

Nach dem PC-Debüt Ende Mai haben Devespresso Games und Headup Games nun auch die Konsolenadaptionen von Vambrace: Cold Soul veröffentlicht. Wir haben dem Fantasy-Rollenspiel auf PlayStation 4 und Nintendo Switch im Test auf den kalten Zahn gefühlt.

© Devespresso Games / Headup Games / Chorus Worldwide Games

Was man wann benutzen sollte, ist jedoch reichlich diffus. Denn die Statusleiden, die es laut Beschreibung heilt, sind völlig andere als man im Spiel zugefügt bekommt. Zudem kann ein und dasselbe Mittel bei einer gleichartigen Verletzung mal helfen, mal nicht. Keine Ahnung, ob dafür sadistische Entwickler oder schlampige Übersetzer verantwortlich sind.

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Die deutsche Übersetzung ist durchwachsen… © 4P/Screenshot

Die deutsche Lokalisierung schießt zumindest auch sonst ziemliche Böcke: Da wird „keep your guard up“ schon mal mit „halte deine Wache munter“ anstatt mit „sei wachsam“, „unfinished business“ mit „unfertiges Geschäft“ anstatt „offene Rechnung“ oder in den Informationen zu Rassen und Völkern „Races“ mit „Rennen“ übersetzt…

Zudem ist die Schriftgröße zum Teil extrem klein, so dass man Skill- und Item-Beschreibungen vom Sofa aus oder im Handheld-Modus der Switch gar nicht entziffern kann. Auch Touch-Unterstützung wird nur sehr rudimentär geboten. Die technische Umsetzung auf Unity-Basis macht ebenfalls keine allzu gute Figur: Trotz simpler 2D-Grafik und kruder Hampelmann-Animationen kommt die Bildrate immer wieder ins Stottern, während man sich die mitunter doch sehr langen Ladezeiten angesichts der minimalistischen Inszenierung kaum erklären kann.

Schmucklose Monotonie

Die Story wird über meist unvertonte Standbilder, Dialoge und Buchseiten vorangetrieben, während die 2D-Dungeons abseits der individuell designten Bosskampfareale aus immer gleichen Räumen und Zufallsereignissen bestehen, die sich schnell zu wiederholen beginnen und zu sehr auf den Faktor Glück setzen.

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Man durchläuft immer wieder dieselben Schablonen-Dungeons und Zufallsereignisse. © 4P/Screenshot

Den auch sonst für viele Wiederholungen sorgenden Rogue-like-Stil mit vorzeitigen Expeditionsabbrüchen und Neubeginnen, sollte man natürlich mögen, das vollautomatische und eigentlich nur im Stützpunkt aktive Speichersystem ebenfalls. Dass man allerdings nicht einmal eine Quicksave-Funktion mit temporärer Speicherdatei anbietet, ist unbegreiflich.

Wer gern viel erkundet, muss zusätzlich Acht geben, denn das kostet nicht nur wertvolle Vitalität, sondern füllt auch stetig eine Terroranzeige, die bei Höchststand gefährliche Geister heraufbeschwört. Zudem ist die begrenzte Traglast oft sehr schnell erreicht – vor allem, wenn einer der Träger plötzlich hopps geht. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich leider auch nur in zwei Stufen („normal“ und „Cold Soul“) regulieren, wobei manche Kapitel und Bosskämpfe auch schon auf normaler Stufe jede Menge Frustpotential bereithalten, während der Endkampf hingegen gar keine Herausforderung darstellt. Schön ist dafür, dass man hin und wieder Entscheidungen treffen kann, die den Spielverlauf beeinflussen und sich zumindest Evelia auch dauerhafte Charakterverbesserungen aneignen kann, während alle anderen austauschbare Klonkrieger von der Stange bleiben.

  1. LePie hat geschrieben: 13.09.2019 17:34 Die Verlinkung solltet ihr nochmal nachprüfen, da steht, der Bericht sei nicht verfügbar.
    Danke für den Hinweis, da ist irgendwas schiefgelaufen...
    Inzwischen sollte der Link aber funktionieren und der Test erreichbar sein ;)

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