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Vampire: Die Maskerade – Bloodlines (Rollenspiel) – Vampire: Die Maskerade – Bloodlines

Das Team von Troika hat sich mit Arcanum und dem Tempel des Elementaren Bösen einen durchwachsenen Namen unter Rollenspielfans gemacht. Und das auf Source basierende Vampire: Bloodlines hat schon im Vorfeld viele skeptische Fragen aufkeimen lassen: Simpler Shooter oder echtes Rollenspiel? Grafikblender oder Horrortraum? Wir sind dem Ruf des Blutes gefolgt und haben uns in der Nacht ausgetobt!

© Troika Games / Activision

Fazit

Herzlichen Glückwunsch nachträglich an Kain, dass er Abel eins übergebraten hat! Denn ohne den biblischen Brudermord hätte es dieses packende Spiel nicht gegeben. Wer einen simplen Shooter befürchtet hat, darf aufatmen: Das Team von Troika Games hat seinem guten Rollenspiel-Namen alle Ehre gemacht und ein atmosphärisch dichtes Blutsauger-Epos geschaffen. Freut euch auf wortwitzige Dialoge und eine verzwickte Story mit jeder Menge Überraschungen, die euch unaufhaltsam in die Abgründe des vor Grauen triefenden Los Angeles verstrickt. Die Entwickler spielen gekonnt auf der breiten Klaviatur des Horrors und lassen euch zwischen Spuk und Splatter tanzen. Vor allem die grandiose Mimik der Charaktere sowie die kreativ inszenierten Aufträge werden euch für Nächte in die dunklen kalifornischen Gassen verbannen – mal als Jäger, mal als Gejagter. In Sachen Regie, Kulisse und Wiederspielwert kann Vampire sowohl an Deus Ex 2 als auch Thief 3 vorbeiziehen, weshalb ich den Gold-Award zücke. Aber als anspruchsvoller Schleicher muss man beide Augen zudrücken: Die KI-Aussetzer sind einfach frustrierend, dynamische Beleuchtung ist Fehlanzeige. Auch die vielen geklonten Figuren verwehren diesem düsteren Gemälde einen Platz in unserer Platingalerie. Aber auch ohne diese letzte Salbung solltet ihr genüsslich zubeißen!

Wertung

PC
PC

Endlich ein Spiel, das den Erwartungen gerecht wird – auch wenn einige Bugs eine höhere Wertung verwehren.