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Vaporum: Lockdown (Rollenspiel) – Wie das Unheil begann

Auf dem PC haben Fatbot Games Vaporum: Lockdown bereits im letzten Jahr veröffentlicht. Inzwischen ist der als Prequel zu Vaporum konzipierte Dungeon-Crawler auch für Switch erhältlich. Welche Figur das düstere Steampunk-Rollenspiel klassischer Bauart auf der Konsole von Nintendo macht, verrät der Test.

© Fatbot Games / Fatbot Games

Knackige Knobeleien

Die schritt- bzw. kachelbasierte Steuerung geht gut von der Hand, auch wenn es leider keinerlei Touch-Unterstützung gibt, die gerade bei Kartennavigation und Item-Management ein willkommener Zusatzkomfort gewesen wäre. Wer alle Geheimbereiche finden und Beutechance nutzen will, muss schon oft sehr genau hinschauen und hinhören oder zwischen den Zeilen lesen. Die Rätseleinlagen sind jedenfalls wieder angenehm knackig: Sie reichen von grüblerischen Schiebe- und Schalterrätseln bis hin zu genau getimtem Stellungsspiel inklusive gadget-gestützten Teleporationen.

Durch das Ausrüsten technischer Spielereien kann man aber nicht nur mit verdutzten Gegner die Positionen tauschen, sondern auch frostige Fallen stellen, elektrische Schocks verteilen oder vorübergehende Kampfgefährten heraufbeschwören, die dann autonom Jagd auf potentielle Ziele machen. Der Einsatz von Gadgets benötigt allerdings Energie, die sich nur langsam wieder regeneriert. In Notsituationen kann man aber auch mal mit dem Einsatz seltener Energiezellen nachhelfen, sofern man noch welche besitzt.

Schutz nach Maß


Gegen Verletzungen schützen sogenannte Exo-Rigs – Schutzanzüge mit individuellen Eigenschaften, die einen gewissen Grad an Schaden absorbieren und mit entsprechenden Hilfsmitteln auch repariert werden können. Ist das Schutzpolster aufgebraucht, segnet man wie beim Kontakt mit Fallen das Zeitliche und muss einen zuvor manuell oder automatisch gespeicherten Spielstand laden. Die Ladezeiten sind allerdings spürbar länger als in der PC-Version.

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Zweisprachiges Gegnerkompendium: Die deutsche Lokalisierung hat nach wie vor Mut zur Lücke. © 4P/Screenshot

Das Eliminieren von Gegnern führt den Exo-Rigs Fumium zu, das bei entsprechender Konzentration dauerhafte Verbesserungen verschiedener Eigenschaften erlaubt – ähnlich wie das Sammeln von Erfahrungspunkten für Stufenaufstiege. Das System sorgt nicht nur für Motivation, sondern bietet auch viel Freiraum und damit Platz für Experimente. Soll man defensive Modifikationen bevorzugen, um hochwertigere Schilde nutzen und Schaden reflektieren zu können oder lohnt es sich, in schnell regenerierende Energievorräte zu investieren, um mit Strahlenwaffen und Gadgets nicht von endlichen Munitionsvorräten abhängig zu sein?

Die Optionen sind vielfältig, die Entscheidungsfindung aufgrund begrenzter Kapazitäten aber nicht leicht. Jedenfalls sind sehr unterschiedliche Builds sowie Spielstile möglich und auch sonst lässt sich von der bevorzugten Fortbewegungsart bis hin zum Einblenden von Tipps und Hinweisen vieles individuell anpassen. Man kann sogar zwischen zwei Schriftgrößen wählen. Allerdings ist selbst der größere Font teils immer noch unangenehm zu lesen. Deutsche Bildschirmtexte sind ebenfalls an Bord – nur das interaktive Gegner-Kompendium ist nach wie vor komplett auf Englisch. Die beklemmende Atmosphäre im Spiel schmälert das allerdings nicht. Egal, ob schummrige Notbeleuchtung, knarzende englische Sprachnachrichten oder trügerische Ruhe – es liegt stets eine unheilvolle Spannung in der Luft.

  1. Zu schade, dass das so wenige kennen.
    Ich finde nach wie vor Legend of Grimrock 1 wesentlich besser, vor allem wegen des tollen Leveleditors und den zahlreichen genialen Mods, aber Vaporum ist eben auch auf Konsolen spielbar und hat(finde ich) mehr möglichkeiten seinen Char zu formen.
    Es kann einfach nicht genug SHMUP's und Grid Dungeon Crawler geben und Vaporum ist immerhin richtig gut :)

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