Grundsätzlich läuft man dabei, wohin man will. Orte, an denen man Geschichten hört oder erlebt, sind nicht fest, sondern können an vielen dafür vorgesehenen Punkten auftauchen. Also wandert man, lauscht dem famosen Soundtrack mit seiner Mischung aus eigens erstellten Kompositionen für z.B. Banjo, Gitarre und Klavier sowie schwungvollen Country-Songs.
Wer es eilig hat, pfeift seine eigene Melodie über eine Art Rhythmus-Minispiel, um schneller zu laufen. Streckt man an einem Highway den Daumen nach oben, hält vielleicht ein Auto an. Wer Geld hat, fährt sogar mit dem Zug, wer keins hat, steigt illegal ein – auf die Gefahr hin erwischt zu werden. Dass alle Autos einer Straße in dieselbe Richtung fahren, ist zwar ärgerlich, alles in allem fängt Where the Water Tastes Like Wine dieses Unterwegssein aber auch auf den Konsolen hervorragend ein!
Sandwich oder Ticket?
In Städten muss man sogar Geld verdienen, um eine Fahrkarte oder etwas ein Essen zu kaufen, denn nach allzu langer Hungerszeit segnet man das Zeitliche. Mit dem Anspruch eines Survival-Abenteuers ist das Wandern natürlich in keiner Weise vergleichbar: Nach einem kurzen Gespräch mit dem Wolfsmann steigt man am letzten Checkpunkt wieder ein – kein Beinbruch also. Sowohl das Geldverdienen als auch das Erkunden der Stadt gehören vielmehr zu den Geschichten, die man erlebt, auch wenn sich manche Begebenheit wiederholt.
Mehr als 200 dieser Erzählungen gibt es übrigens und es geht gar nicht darum, sie alle kennenzulernen. Der Clou ist vielmehr, dass sie sich verändern. Beobachtet man etwa ein gewaltiges Unwetter, hört man später, wie eine fremde Person von einem riesigen Vogel erzählt, der den Sturm ausgelöst haben soll. Where the Water Tastes Like Wine ist nicht nur eine Geschichte mit Mythen und Legenden. Es ist die Geschichte davon, wie diese überhaupt entstehen; wie sie wandern, sich verändern und wie in jedem Flaks vielleicht ein Fünkchen Wahrheit steckt.
Nur die Wahrheit zählt
An dieser stillen Post ist der Mann mit dem Wolfsgesicht aber gar nicht interessiert. Ihn interessieren die wahren Erzählungen – und die erhält man ausschließlich von 16 Charakteren, die man an im ganzen Land verstreuten Lagerfeuern trifft. Und freiwillig rücken die ihre Geschichten selbstverständlich nicht raus! Vielmehr wollen sie mal lustige, mal traurige, mal aufmunternde Dinge hören, bevor sie von ihrem eigenen Leben erzählen. Also wühlt man im Inventar alles bisher Erlebten, um genau das zu erreichen.
Ich spiele auch zuhause oft im Handheld Modus, daher bin ich sehr dankbar so einen Müll direkt in der Wertung sehen zu können. Da geht für mich der erste Blick hin und dann wird man erstmal skeptisch, woher dieser Unterschied zustande kommt.
Und du nimmst den Entwickler in Schutz und empfiehlst schlechte Ports gleichwertig zu bewerten. Prima.
@Tscherno
Wie gesagt ich verstehe deine Auffassung, aber teile sie nicht ganz. Nintendo‘s Sonderkonsolen sind anders als die von Sony und MS. Da hinkt der Vergleich.
Und ich bin halt dabei, dass ein Spiel für sich bewertet auf der Konsole einen Abzug bekommt wenn Funktionen nichts taugen. Eine VR Version zur PS4 solle halt auch net Bonuspunkte oder die gleiche Wertung erhalten nur weil sie vorhanden ist.
Auch ist die Mobilität ein subjektives Empfinden. Ich persönlich würde die meiste Zeit auf der selben Couch oder zumindest in der selben Wohnung diese Mobilität genießen wie das Spielen auf der PS4. Da mag der Stellenwert bei dir natürlich viel höher sein.
In etwa so wie 4P|Benjamin schrieb.
Leute, wir vergeben doch keine Punkte dafür, wo man mit welcher Hardware spielen kann! Bei unserer Wertung geht es (u.a.) darum, wie gut ein Spiel an die jeweilige Plattform angepasst wurde, nicht das Potential der Plattform. Wir bewerten die Spiele, nicht die Hardware.
Dass die Entwickler auf Switch im Fall von Umsetzungen Extraarbeit leisten müssen, ist natürlich klar. Aber anders geht es nun mal nicht und tun sie das nicht, leidet halt der Spielspaß. Ich habe mit dem Spiel in der Bahn gesessen und musste die Switch mehrmals extra direkt vor die Linsen ziehen, damit ich weiter spielen konnte. Das ist doch Quark so und einfach ärgerlich.
Zumal es gerade in dem Fall echt einfach gewesen wäre, größere Texte anzubieten. Die Multiple-Choice- und eigentlichen Textfenster sind ja auch im Vergleich zum restlichen Bild sehr klein.