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Wii Music (Geschicklichkeit) – Wii Music

Wenn es einen Designer gibt, der es immer wieder schafft, mit kreativen Ideen und simplen, aber dennoch anspruchsvollen Spielkonzepten an den Bildschirm zu fesseln, dann hört er wahrscheinlich auf den Namen Shigeru Miyamoto. Gute Vorzeichen also für Wii Music, das ebenfalls unter der Regie von Nintendos Star-Entwickler entstanden ist und das Ziel verfolgt, den Spaß am Musizieren mit einem Videospiel zu vereinen – und das ohne zusätzliche Hardware. Bekommen Rock Band, Guitar Hero & Co ernsthafte Konkurrenz?

© Nintendo / Nintendo

Ohne Fleiß kein Preis

Wer heute ein Musikinstrument erlernen will, braucht vor allem eines: Geduld, viel Zeit zum Üben, eventuell den notwendigen Platz und im Idealfall noch eine schalldichte Umgebung, um bei den ersten Gehversuchen die Ohren der Nachbarn zu schonen.

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=25853,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/b6/9e/101408-bild.jpg)] Video: Zwar stehen euch über 60 Instrumente zur Auswahl, doch ist die Klangqualität eher bescheiden und erinnert an die ersten General Midi-Soundkarten für den PC. Neben Hunden und Katzen werden sogar Cheerleader als Instrumente missbraucht…

Man kann es sich aber auch einfach machen und zu Wii Music greifen – denn hier bekommt ihr gleich über 60 Instrumente, die ihr ohne großen Aufwand im Handumdrehen beherrscht. Dazu gehören z.B. Klavier, Drums, Gitarren sowie Streicher und Bläser, die allesamt in vier Spielweisen eingeteilt werden, die euch euer Lehrer Sebastian Tutori beim ersten Starten von Wii Music näher bringt. Die erste Spielweise benötigt Nunchuk und Remote, die ihr beide abwechselnd auf und ab bewegt, um so ein Schlagzeug oder Tasteninstrumente zu imitieren. Für Saiteninstrumente wird dagegen nur dir Remote benötigt, mit der ihr den Anschlag simuliert. Alternativ dürft ihr das Nunchuk eingestöpselt lassen, um so die Illusion zu erschaffen, den Gitarrenhals festzuhalten und gleichzeitig die Haltung eures Miis mit den Bewegungssensoren zu verändern. Spielt ihr Blasinstrumente wie die Trompete, reicht ebenfalls nur die Remote, denn hier nehmen die Knöpfe 1+2 einfach die Funktion der Ventile ein, während die Neigung die Lautstärke bestimmt. Last but not least bekommen Streicher wie Violinen ihre eigene Spielweise, die beide Controller benötigt: Dabei müsst ihr euch vorstellen, mit dem Nunchuk den Hals des Instruments zu halten, während ihr mit der Remote in Kombination mit dem B-, C- oder Z-Knopf über die Saiten streicht. Das istschon alles, was man über das Musizieren mit Wii Music wissen muss, denn alle Instrumente lassen sich mit einer dieser vier Spielweisen beherrschen. In Kombination mit Knöpfen könnt ihr den Auftritten darüber hinaus 

mit Feinheiten wie Staccato (kurze Noten) oder Glissando

VIDEOS:

Hänschen Klein

La Bamba

The Legend of Zelda
einen persönlichen Ausdruck verleihen.

Jam-Session

Wer einfach nur drauflos spielen will, sollte sich umgehend auf die Spielwiese zu einer kleinen Jam-Session begeben. Ohne eine Song-Vorlage spielt ihr hier vollkommen frei auf euren Wunschinstrumenten, probiert Spielweisen aus und macht euch mit der Klangcharakteristik vertraut. Dabei steigen nach kurzer Zeit auch andere Miis mit ihren Instrumenten ein und improvisieren munter mit. Wollt ihr lieber etwas mehr Struktur, dürft ihr auch vorgegebene Songs mit eurer Band aufführen. Am Anfang ist die Liste allerdings noch sehr klein: Gerade mal fünf Lieder stehen zur Auswahl, in denen ihr bis zu sechs Parts übernehmen könnt. Neben der ersten Stimme steht auch die zweite Stimme zur Wahl, zudem übernimmt jeweils ein Musiker die Akkorde, den Bass und die Percussions, wobei sich Letztere auch zwei Leute untereinander aufteilen können. So spielt einer z.B. das Drumset, während sich der andere um Unterstützung in Form von Congas, Bongos etc. kümmert. Um bei der Aufführung nicht aus dem Takt zu kommen, wird dieser visuell in Form der so genannten Be-Bobbys auf dem Bildschirm angezeigt. Dabei handelt es sich um kleine Noten, die im Takt aufhüpfen und euch so eine

Auf der Spielwiese dürft ihr in einer Jam-Session improvisieren bis zum Umfallen!

Orientierung bietet. Zusätzlich klickt ein Metronom aus dem Lautsprecher der Wii-Remote, so dass ihr gut gewappnet seid, im Takt zu bleiben. Mit Hilfe der Minus-Taste schaltet ihr eine Notation hinzu, die euch eine Orientierung gibt, wann ihr die Bewegung ausführen bzw. den Knopf drücken sollt. Im Gegensatz zu Titeln wie Guitar Hero, bei denen man die Symbole treffen muss, sind sie hier jedoch mehr als eine Richtlinie zu verstehen. Spielt ihr auch Töne außerhalb dieser Richtlinie, wird die Melodie automatisch in Form einer Improvisation angepasst, was auch meistens gut funktioniert. Allerdings sinkt dadurch der spielerische Anspruch auf Null, denn ihr könnt bei den Aufführungen praktisch machen, was ihr wollt, denn hier gibt es kein „falsch“ und auch entsprechend keine Bewertung am Ende des Auftritts. Stattdessen dürft ihr eure Leistung an einer Selbsteinschätzung festmachen, wenn ihr den anschließenden Videoclip abspeichert, mit einem Cover verseht und die Performance auf einer Skala von eins bis hundert einordnet. Insgesamt lassen sich bis zu 100 dieser Clips abspeichern, die ihr außerdem auch an Freunde verschicken könnt. Allerdings habt ihr im Gegensatz zu Boogie keinen Einfluss darauf, wie der Clip geschnitten wird und so wirken die Videos alle sehr beliebig. Zumindest sehen die Kulissen aber ganz putzig aus, sofern man Locations wie einer kunterbunten Alm samt Regenbogen oder einem Konzertsaal voller Miis etwas abgewinnen kann. Außerdem haben die Clips zumindest einen Nutzen: Je mehr ihr abspeichert, desto mehr Songs werden freigeschaltet. Klingt blöd – ist es auch, denn man möchte nur ungern den wertvollen Wii-Speicherplatz mit den langweiligen Videos verschwenden, wird aber praktisch dazu gezwungen, wenn man seine Setlist erweitern will. 
           

  1. Mmh ehrlich gesagt habe ich nichts dagegen, wenn Nintendo mit einem Casual Game mal weniger Erfolg hat...
    Aber ich würde gerne wissen, wie viele das Spiel tatsächlich probiert haben.
    Beim SP macht nur das Erstellen der eignen Clips Spaß, jedoch kann man mehr Individualität in die Songs bringen als ich dachte und der MP mit 4 Spielern ist auch nicht schlecht. Die Anschaffung von Plastikinstrumenten wäre mir zu blöd/umständlich (wobei mir Guitar Hero Spaß macht, nicht falsch verstehen), daher bin ich mit Wii Music besser bedient. Der Preis ist dennoch zu hoch für so ein recht minimalistisches Casual Spiel und lasst uns hoffen, dass durch den eher mäßigen Erfolg und die viele Kritik, Nintendo jetzt mehr "normale Spiele" veröffentlicht. :wink:

  2. PARALAX hat geschrieben:Ich hoffe, man kann diesen Wii-Remote Aufsatz auch einzeln kaufen.
    Klar gibt es das Zubehör dazu. Wären ja auch sonst schön blöd, wenn man es nur mit der Wii kaufen könnte. Sonst würde Nintendo kein Umsatz machen :wink:

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