Shoot ze Nazis, ja!
Mit den Wolfensteins hatte es kein Entwickler bislang eilig: Das Original von Silas Warner war noch ein Schleich-Puzzler auf dem Apple 2, C64 und frühen Atari-Computern – 1981. Der berühmte »Nachfolger« von id Software erschien satte elf Jahre danach, und blieb, von einem Add-On mal abgesehen, auch neun Jahre lang der einzige seiner Art. [GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=21948,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/da/39/137598-bild.jpg)]
Video: Wenn’s grün wird, ist’s der Schleier: Ihr dürft jederzeit das Medaillon aktivieren, was viele Vorteile mit sich bringt.
Bis die Marke 2001 in Return to Castle Wolfenstein <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1522′)“> wiederbelebt wurde, was auch den Startschuss für das zwei Jahre später veröffentlichte Mehrspielerfest »Enemy Territory« lieferte. Verfolgt man die Konsequenz der Erscheinungsdaten, dürfen wir uns im Jahre 2015 auf den nächsten offiziellen Vertreter der ruhmreichen Marke freuen. Mehr als genug Zeit also, sich mit dem aktuellen Abenteuer von William »B.J.« Blazkowicz, dem Waffenträger aller bisherigen Wolfenstein-Spiele, zu beschäftigen. Obwohl die Action für heutige Shooter-Maßstäbe bemerkenswert lange währt: Zehn Stunden sollte man locker im Hinterkopf haben, um die Kampagne durchzurennen, danach warten noch diverse Geheimnisse sowie der Mehrspielermodus.
Käufer der PC-Version dürften sich wundern, dass sie zu Beginn der Installation nicht wie gewohnt nach ihrer Lieblingssprache gefragt werden. Das hat schon seinen Grund, denn die hierzulande verkaufte Version ist in jedem Fall komplett Deutsch. Das bedeutet nicht nur von allen Hakenkreuzen bereinigt, sondern auch ohne Mut zur »Shoot ze Nazis, ja!«-Sprachausgabe. Obwohl: In »unserer« Fassung kämpft man ja gar nicht gegen Hitlers Schergen, sondern gegen ominöse »Wölfe«. Immerhin sind auch die deutschen Sprecher kein Reichsuntergang, auch wenn sie keine Chance gegen die akzentbeladenen Stimmen des englischen Originals haben – zo viele Zs zahbzt ihr garanziert noch nie gezehen und gezöhrt, jaa! Super. Genau wie die Schilder mit Beschriftungen wie »Achtung! Plünderer werden durchgeführt!«, »Der Fiend ist hier!« oder »Du bist Front!«, die ebenso fantastischer Tarantino-Pulp wie die Namen einiger
Die deutsche Fassung wurde wie gewohnt entnazifiziert, was auch den Feind an sich angeht: BJ kämpft jetzt nicht gegen die Wehrmacht, sondern gegen die »Wölfe«. |
Beteiligter sind – freut euch auf General Shosshund, Dr. Bohren oder Major Vorsichtig. Noch schnell ein Wort zur hiesigen Fassung: Die wurde so komplett entnazifiziert, dass Erinnerungen an die deutsche Version von Command & Conquer <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9279′)“> wach werden. Die Gegner schreien nicht mehr so viele martialische Sprüche (in der englischen Fassung bekommt man ab und zu das gute alte »Mein Läybän!« zu hören) , dafür bekommt man im Hintergrund immer ein ominöses Wolfsgeheul zu hören. Aus General Zetta wird Alphawolf Zetta, der »Kreisauer Kreis« ist dezent doof betitelt, außerdem ist es nicht mehr möglich, bereits getötete Gegner im Nachhinein noch mit der einen oder anderen Kugel zu verunstalten. Alle Bluteffekte des Originals sind allerdings enthalten, und hier wie da lösen sich ausgeknipste Feinde nach kurzer Zeit in Wohlgefallen auf.
Der Schleier steht dir gut!
Spielerisch präsentiert sich Wolfenstein so klassisch, wie es heute gerade noch zumutbar ist, ohne den Verachtungsstempel eines Handygames aufgedrückt zu bekommen: Den größten Teil der Zeit verbringt man in Missionen, die linearer sind als ein stramm stehender Wehrmachtler – Bahnhof, Krankenhaus, Kirche, bedrohliche Höhlen, nicht ganz so verlassene Farm oder Waffenfabrik geben den acht Waffen kaum Gelegenheit für eine Feuerpause. Die präsentieren sich anfangs mit Krachmachern wie der MP40 oder dem Kar98-Gewehr noch konservativ, springen aber dankbarerweise schnell auf eine verspieltere Schiene über: Mit der Partikelkanone kann man Feinde fachgerecht in grün leuchtende Pünktchen zerbröseln, mit der Tesla-Waffe herrlich bratzende Elektroschocks an mehrere Gegner gleichzeitig verteilen – dazu gesellen sich noch Nahkampfwaffen die Hämmer oder Äxte sowie stationäre Geschütze vom festen MG bis hin zum dicken Plasmapanzer. Findige Naturen halten die Augen nach Nazi-Gold offen, das zusätzlich zum Abschluss der Missionen Geld bringt.
Das kann auf dem erstaunlich gut sortierten Schwarzmarkt gegen Waffenupgrades getauscht werden, was dickere Magazine, Scharfschützenteleskope, höhere Durchschlagskraft oder Schalldämpfer bedeutet. Das Aufmotzen ergibt zwar in manchen Fällen nicht viel Sinn, aber es lohnt sich, in verschiedene Waffen zu investieren. Denn die Widersacher reagieren deutlich unterschiedlich auf die Wummen: Die Standard-»Wölfe« haut man noch problemlos mit einem Schuss aus einer beliebigen Knarre aus den Stiefeln, schon nach kurzer Zeit wird’s deutlich ominöser. Die einen flitzen irre schnell herum und verteilen Energieschilde an ihre Kameraden, andere sind elend dick gepanzert und werfen mit Plasmastrahlen oder Flammen um sich, gut proportionierte Nahkämpferinnen verteilen mächtige Hiebe – und unsichtbare Lichtschwertfuchtler wecken unangenehme Erinnerungen an F.E.A.R. 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12617′)“>. Genau wie die Soundkulisse, deren kernig-krachende Explosionen und Feuergefechte die Boxen ebenso gut zum Rumpeln bringen wie der mächtig wummernde Orchester-Soundtrack. Zwar sind die Feinde durch die Bank doof und lassen sich auf immer gleiche Weise besiegen, trotzdem kann man froh sein, neben den handelsüblichen Argumentationsverstärkern auch etwas Mystik auf seiner Seite zu haben – den im Deutschen unglücklich direkt übersetzten »Schleier« (im Original »The Veil«). Das gute Teil verwandelt die Umgebung auf Knopfdruck in einem beeindruckenden Effekt in eine windumwehte, grün wabernde Hülle und stellt den Übergang zwischen unserer und der »Black Sun«-Dimension dar.
Sollte ich mir endlich mal kaufen. Aber 70€ sind mir noch zu viel, die PC-Fassung gibt's nämlich schon um 20... hmmm...
Korrekt. Es geht ausschließlich um die öffentliche Zurschaustellung - der Besitz ist nicht strafbar. Das "vorrätig halten" nach Ziffer bezieht sich auch ausdrücklich nur auf den Besitz mit dem Vorsatz der Zurschaustellung.
http://dejure.org/gesetze/StGB/86a.html
Nur mal so als Info .
rya.
Ich habe das Spiel zwar auf englisch, aber trotzdem denke ich nicht , dass die deutsche Version so schlecht sein kann ,dass es diese Wertung verdient.
Das Spiel ist vielleicht kein Oberknüller aber es macht sau spass!!!