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Woodle Tree 2: Deluxe+ (Plattformer) – Süß wie Kirby, gut wie Mario?

Warum hat ein etwas billig anmutender 3D-Hüpfer das Potenzial, Blaupause für die nächste Jump’n’Run-Evolution zu sein? Woodle Tree 2: Deluxe+ schlich sich
bereits im Sommer bzw. Winter 2019, von uns noch unbemerkt, auf Switch,
Steam und PS4. Jetzt holen wir den Test zu diesem Geheimtipp nach, denn er feiert auf der Xbox One Premiere.

© Chubby Pixel / Chubby Pixel

Geborgt bei Super Mario?

 

Zusätzlich zu den drei Wassertropfen pro Themengebiet sind in der großen Welt einige Portale verteilt – damit beamt man sich in kleine Challenge-Levels, deren Aufbau und Gestaltung sich eindeutig an diverse Super-Mario-Titel anlehnen, aber dennoch erfreulich abwechslungsreich ausfallen: Mal muss das Baumstämmchen wie in Super Mario Sunshine abstrakte, im Himmel schwebende Plattform-Abschnitte meistern, mal muss er ähnlich wie bei den gläsernen Mini-Planeten von Super Mario Galaxy eine Art 2D-Passage in einem durchsichtigen Turm voller bunter Blöcke bewältigen. Diese Zusatz-Stages ziehen in puncto Schwierigkeitsgrad kräftig an und fühlen sich natürlich nicht so durchdacht und geschliffen an wie ihre Super-Mario-Vorbilder – unterm Strich sind sie aber doch eine reizvolle Dreingabe im Woodle-Land.

Und jetzt zusammen!

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Abstrakter, im Himmel schwebender Hüpfparcour, auf dem man zigfach abstürzen kann? Check! © 4P/Screenshot

Sogar einen Mehrspieler-Part hat das italienische Indie-Team um Chef-Entwickler Fabio Ferrara integriert – nur wird dieser lausig kommuniziert. Im Hauptmenü fehlt davon jede Spur, lediglich ein Pflanzenwesen mit Schild in der Nähe von Woodles Haus weist mich im Spiel darauf hin: Einfach einen bis drei weitere Controller verbinden und schon können meine Freunde mitspielen. Schon tollt man zusammen durch die 3D-Welt, so können auch jüngere Spieler mit den Geschwistern oder Eltern das Abenteuer erleben. Auch hier wird aber deutlich, dass es sich um ein kleines Projekt mit überschaubarem Budget handelt: Die Figuren (wie z.B. ein supersüßer Fuchs) sind lausig animiert, einen adaptiven Splitscreen-Modus wie in den Lego-Spielen gibt es nicht und dass alle eingesammelten Früchte auf dem Konto von Spieler 1 landen, ist auch nicht optimal.

 

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Hau den Yeti: Die Kämpfe in Woodle Tree 2: Deluxe+ sind kein Highlight, gehen aber gut von der Hand. © 4P/Screenshot

Die meiner Meinung nach große Leistung von Woodle Tree 2: Deluxe+ ist aber, allen technischen Unsauberkeiten und manchem nicht ganz zu Ende gedachten Feature zum Trotz, dass es als Open-World-Hüpfspiel erstaunlich gut funktioniert. In Breath of the Wild konnte ich gar nicht aufhören mit dem Entdecken und Abschweifen, hier kann ich das in kleinem Maßstab und aufs Hüpfspiel übertragen erneut erleben: Ständig locken reizvoll aussehende Hüpfpassagen und Sammelgegenstände während ich einfach so herumtolle. Beim Betreten eines Gebietes sehe ich überall schwebende Plattformen und lustige Feinde, noch nicht aktivierte Aufzüge, Wasserläufe voller oranger Früchten, Hausdächer in der Ferne – da schlägt mein Jump’n’Run-Herz gleich zwei Etagen höher als es die „nur“ 75% Spielspaß ausdrücken können.

 

  1. Schau ich mir auf jeden Fall an. Bin gerade mal wieder am Mario Galaxy zocken am Emulator, und bin daher gerade im passenden 3D Plattformer-Feeling.
    An dieser Stelle muss auch unbedingt einer der besten 3D Plattformer der letzten Jahre genannt werden, A Hat In Time (welches übrigens neulich noch mal ein umfangreiches Update bekommen).

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