Im Gegensatz zu bisher allen Erweiterungen gibt es mit dem Artefakt somit eine Möglichkeit, auch nach dem Erreichen der Maximalstufe seinen Charakter zu verbessern – abgesehen von der klassischen Gegenstandsspirale, die weiterhin zieht. Das Artefakt hat ebenso eine Gegenstandsstufe, die durch sockelbare Relikte erhöht werden, die zudem ein Talent verbessern. Mit den Reliktwaffen aus Final Fantasy 14 kann das Artefakt jedoch nicht verglichen werden, da der Fortschritt nicht durch Quests vorangetrieben wird, sondern durch das Sammeln der Macht und den Talentbaum.
Während die ersten Artefakt-Eigenschaften recht schnell freigeschaltet werden, da sie wenig Macht erfordern, folgt nach Talentpunkt Nr. 13 ein Kostensprung und danach eine drastische Erhöhung zur Freischaltung weiterer Talente. Dadurch ist der Fortschritt am Anfang rasant und motivierend, zieht sich später aber sehr hin. Entweder muss man richtig viel Artefaktmacht „farmen“ oder man setzt auf die Artefaktforschung. Bei der Forschung kann man irgendeinen Nicht-Spieler-Charakter (NPC) in der Ordenshalle damit beauftragen, mehr Wissen über die Waffe in Erfahrung zu bringen. Dieser Arbeitsauftrag kostet Ordenshallenressoucen und dauert mehrere Tage. Ist die Forschung abgeschlossen, erhöht sich dauerhaft die Artefaktmacht, die man erhält.
Mit dieser Mechanik ist es möglich, dass Spieler, die nicht so viel Zeit investieren können oder wollen, aufholen – eine schöne und sinnvolle Mechanik, die die Entwickler ruhig etwas prominierter hätten vorstellen können. Während das Artefaktwissen für alle Artefakte einer Klasse gilt, ist die auszugebende Artefaktmacht jeweils an das aktuelle Artefakt gebunden. Möchte man also sein zweites Artefakt (für eine andere Spezialisierung) verbessern, muss man bei dieser Waffe wieder bei null anfangen.
Alleine in der Garnison war gestern …
Neben dem Artefakt kümmert man sich in der Ordenshalle um Missionen für die Gefährten. Diesmal dürfen eine Handvoll Champions in Begleitung von verbrauchbaren Bonuseinheiten auf Missionen geschickt werden.
Nur gibt es diesmal weniger Champions und viel weniger Einsätze als in Draenor, die es zu bestehen gilt. Es ist also eine Garnison im Kleinformat. Während man in der Garnison alleine unterwegs war, geht es in der Ordenshalle weitaus wuseliger zu, da dort andere Klassenkollegen hin- und herlaufen. Somit hat man wieder das Gefühl, in einer belebten Welt zu sein und nicht in seiner einsamen und sterilen Festung. Auch die klassenspezifische, storybasierte Ordenskampagne führt immer wieder in die Ordenshalle, weil aber Briefkasten und Co. fehlen, bildet Dalaran erneut das neutrale Zentrum dieser Erweiterung.
Tägliche Fleißarbeit
Ansonsten darf man sich auf der Maximalstufe mit den Weltquests als Quasi-Nachfolger der täglichen Quests rumschlagen – allem Anschein nach inspiriert von der Weltkarte aus GuildWars 2. Sobald die Weltquests freigeschaltet wurden, werden diverse Aufgaben auf der Karte der Region angezeigt. Wie beim Abenteuermodus aus Diablo 3: Reaper of Souls kann man einmal täglich eine Abgesandtenkiste erhalten, wenn man mehrere Weltquests einer Fraktion absolviert.
Die Weltquests sind hauptsächlich Wiederholungen von Quests, die man bereits in der Level-Up-Phase gemacht hat – und meist leider keine Wiederholung von den richtig guten Quests. In der Regel müssen Gegner erledigt, Sachen eingesammelt, Dinge angeklickt oder auf dem Rücken eines Drachen Bombenangriffe geflogen werden. Mehr als 300 Weltquests soll es geben, dennoch kann es vorkommen, dass man die gleiche Quests in wenigen Tagen erneut serviert bekommt. Die Weltquests haben eine Verfallszeit und werden stetig erneuert oder ergänzt. Da alle Spieler auf dem Server über die gleichen Aufgaben verfügen, kann man diese in Gruppen angehen. Und da mittlerweile alle Gegner von unterschiedlichen Leuten (der gleichen Fraktion) angegriffen werden können und danach alle die Beute plündern dürfen, freut man sich sogar, andere Spieler in der Umgebung zu haben. Früher galt diese Mechanik nur bei raren Feinden oder Weltbossen, wurde nun aber auf alle Kreaturen übertragen – ein längst überfälliger Schritt. Generell gefallen mit die Weltquests besser als die täglichen Quests, da die Auswahl größer ist, man wieder mehr in der Spielwelt unterwegs sein darf und die Beute besser ausfällt.
Die offiziellen Foren sind halt immer voll mit Geheule, da geht konstruktives Feedback an den Klassen sowieso unter, ich bin ohnehin immer schon der Meinung gewesen dass die Entwickler nur teilweise Feedback-orientiert handeln sollen, ein bisschen selbst entscheiden sollten sie auch dürfen, Populismus ist im Spieledesign genauso nicht immer sinnvoll wie in der Politik.