Das Spektrum der Weltquests umfasst repetitive Standardquests (für Stufe 110), neue Aufgaben gegen Elite-Gegner, Weltboss-Angriffe, Haustierkämpfe, PvP-Aktivitäten in der Welt (meist Jeder-gegen-Jeden), Dungeon-Herausforderungen, Berufsaktivitäten usw. Als Beute gibt es vorwiegend Ordenshallenressourcen, Artefaktmacht, Gold, Materialen und Gegenstände. Letztere sind lediglich am Anfang interessant, da sich die Gegenstandsstufe der Weltquestbelohnungen nicht an die steigende Gegenstandstufe des Charakters anpasst. Denn mit einer Gegenstandstufe von 856 werde ich sicherlich keine Quest machen, die ein 835er-Item bringt – obgleich die winzige Chance besteht, dass es nach dem Abschluss einen Boost erhält. Ähnlich sinnlos ist die Beute in den Abgesandtenkisten. Ich verstehe nicht, warum die besagte Beute nicht dynamisch an die Gegenstandstufe des Charakters angepasst wird.
Übersichtlicher hätte jedenfalls die Präsentation der Weltquests ausfallen können. Okay, die Darstellung der Aufgaben als farbkodierte Punkte auf der Karte ist ganz nett, jedoch nicht wirklich anschaulich und strukturiert. Abhilfe schaffen da Community-Mods wie z. B. World Quest Tracker. Außerdem war mir bei einigen Weltquests unklar, was ich genau machen sollte. Zum Beispiel sollte ich Spinnen fangen. Kein Problem! Aber wie und womit ich die Viecher fangen sollte, steht dort nicht. Die Lösung war einen Gegenstand zu verwenden, der zu Beginn der Quests unbemerkt ins Inventar geflogen ist. Weil Questtexte fehlen und die Aufgabe in Kurzform dasteht, ist manchmal nicht ersichtlich, wie die Quest gelöst werden kann. Das hätte man besser lösen können! Apropos kleine Interfacemacken: Wenn die neuen und wirklich guten animierten Dialogporträts angezeigt werden, können sie den Spezialbutton unten in der Mitte verdecken, was aber nur selten zu Problemen führt.
Die Rückkehr der Dungeons
Legion umfasst zehn Dungeons für Fünf-Spieler-Gruppen, von denen fünf in der Level-Up-Phase besucht werden können. Die beiden Dungeons in Suramar, der Arkus und der Hof der Sterne, lassen sich erst mit Ruf und Quests im besagten Endgame-Gebiet freischalten und bieten nur den Modus „Mythisch“. Alle andern Dungeons können auf „Normal“, „Heroisch“, „Mythisch“ und „Mythisch Plus“ besucht werden. Je nach gewählter Stufe werden Schwierigkeitsgrad und Beute dynamisch angepasst. Zum Vergleich: Draenor bot acht Dungeons.
Für besonders gelungen halte ich die „Mythisch-Plus-Variante“, die den bisherigen Herausforderungsmodus ersetzt. Grundlegend funktioniert das Ganze wie die großen Nephalemportale aus Diablo 3: Reaper of Souls. Mit einem Schlüsselstein, den man aus „normalen“ mythischen Instanzen bekommt, kann man ein Mythisch-Plus-Dungeon starten. Diese Dungeons sind zeitbegrenzt, mit stärkeren Gegner ausstaffiert und durch etwaige Effekte weitaus kniffeliger, wie z. B. alle Gegner richten mehr Schaden an, wenn sie unter 30 Prozent Lebensenergie fallen oder sämtliche Überheilung wird in ein Negativschild umgewandelt.
Die Schlüsselsteine haben Ränge, die man erhöhen kann, wenn man das Dungeon (schnell) schafft. Beispiel: Man fängt mit einem Stufe-2-Stein an, schafft die Instanz und hat über zehn Minuten übrig, dann gibt es am Ende mehrere Beutekisten und einen besseren Schlüsselstein, z. B. auf Rang 4. Und auf Rang 4 richten die Monster natürlich mehr Schaden an, zugleich werden die Belohnungen besser …
Mythisch Plus lohnt sich
Je weiter man sich hochkämpft, desto hochwertiger wird die Beute, die in einer eingespielten Gruppe durchaus an die heroische oder mythische Gegenstandsstufenschwelle heranreichen kann. Artefaktmacht gibt es obendrauf. Allerdings müssen die Spieler auf höheren Stufen wirklich wissen, was sie tun und natürlich zusammenspielen. Also: Welche Gegner müssen unterbrochen werden, welche Feinde sind am gefährlichsten, welche Fähigkeiten haben die Bossgegner, wann sind Betäubungseffekte hilfreich und müssen Crowd-Control-Effekte eingesetzt werden? Im Gegensatz zu Warlords of Draenor ist es wirklich sinnvoll, die Fünfer-Dungeons zu besuchen und mit dem anstehenden Revival von Karazhan als Fünfer-Instanz sowie die geplante Anpassung der Beutestufen aller Dungeons an das künftige Schlachtzugniveau sollen sie weiterhin wichtig bleiben.
Die offiziellen Foren sind halt immer voll mit Geheule, da geht konstruktives Feedback an den Klassen sowieso unter, ich bin ohnehin immer schon der Meinung gewesen dass die Entwickler nur teilweise Feedback-orientiert handeln sollen, ein bisschen selbst entscheiden sollten sie auch dürfen, Populismus ist im Spieledesign genauso nicht immer sinnvoll wie in der Politik.